Fürstenfeldbruck - Er folgt seiner Liebsten auf Schritt und Tritt. Oder vielmehr auf Flossen- und Flügelschlag.
Auf dem Amperstausee bei Fürstenfeldbruck hat sich ein Erpel unsterblich in eine Schwanendame verliebt. „Ich beobachte das bestimmt schon das dritte Jahr“, erzählt Hobby-Ornithologe Günter Zeitler. „Egal wo die Schwänin sich befindet - ob in der Luft oder auf dem Wasser - der Erpel weicht ihr keinen Meter von der Seite.“ Spaziergänger haben ihre Freude an dem ungewöhnlichen, gefiederten Liebespaar.
Eine solche Liason ist sehr selten. „Die Geschichte vom Schwan, der sich in ein Tretboot verliebt, kennt jeder. Aber Stockenten sind ihrem Partnern normalerweise nicht treu“, erklärt Zeitler. „Wenn eine andere interessante Ente vorbei kommt, ist der Erpel schnell weg.“ Doch dieser Enterich scheint seine große Liebe gefunden zu haben. „Er ist keine reinrassige Stockente, sondern wie viele auf dem Ampersee ein Bastard.“ Das wäre eine mögliche Erklärung für seine Treue.
Dass es sich nur um eine Freundschaft handelt, ist unwahrscheinlich. „Der Erpel hat schon öfter versucht, auf dem Schwan rumzuturnen“, erzählt Zeitler schmunzeld. „Aber irgendwann wird er immer von ihr runtergeschubst.“ Das wird wohl auch weiter so bleiben. „Eine Paarung zwischen Schwan und Ente ist schon allein rein physisch nicht möglich“, so Zeitler. Treu wird dem Erpel seine Schwandendame aber wahrscheinlich trotzdem bleiben. Wenn sich Schwäne für einen Partner entschieden haben, bleiben sie ein Leben lang bei ihm.