Ganz nah bei den gruseligen Perchten

Fürstenfeldbruck - Wenn die Perchten auftreten, kann man sich vor ihnen schon gruseln. Doch lernen sie die Kinder erst einmal kennen, ist es vorbei mit der Angst.
Auch Elina waren die Gestalten nicht ganz geheuer, als sie sie zum ersten Mal auf dem Münchner Marienplatz gesehen hat. Denn da springen um die 80 Perchten herum. „Vor ein paar Jahren, da hab ich am Anfang noch ein bisserl Angst gehabt“, erzählt die Sechsjährige. „Aber die Mama hat mir das gut erklärt.“ Mama Kathrin Lämmle findet: „Ein bisserl Angst zu haben, das ist doch ganz normal und gehört zum Leben mit dazu.“ Als Elina diese Angst schließlich überwunden hatte, spielte sie schon mal Fangermanderl mit den Perchten und hatte ihre Freude dabei.
Dem Treiben auf dem Viehmarktplatz fiebert die kleine Perchtenexpertin entgegen. Neben der Mama und Schwester Finja (1) ist ein befreundetes Ehepaar mit dabei. Und auch Carmen und Markus Schumann aus Fürstenfeldbruck sind mit ihren Kindern Luis (8) und Aurelia (6) zum Christkindlmarkt gekommen. Dass die Amperperchten auftreten, haben sie gar nicht gewusst. „Wir bleiben auf alle Fälle da, um uns das anzuschauen“, sagen die Eltern. Nachdem die Kinder die Penzberger Perchten schon auf der Türkenfelder Bergweihnacht gesehen haben, jagen die Gestalten ihnen keinen Schrecken mehr ein. „Die Perchten haben eher Angst vor uns.“
Letztlich soll sich keiner gruseln. Daher gibt Klaus Trnka, Vorsitzender der Amperperchten, den Eltern von Kleinkindern vor dem Auftritt ein paar Tipps mit auf den Weg. „Nach dem Auftritt nehmen wir die Masken ab und zeigen, dass unter der Verkleidung ganz normale Menschen stecken“, sagt Trnka. „Wir sind ein Brauchtumsverein und wollen auch Perchten zum Anfassen sein.“ (akk)