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Dieses Haus soll in neuem Glanz erstrahlen

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Von: Peter Loder

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Die Villa mit dem Walmdach ist nach dem Maler Otto Kubel benannt, der im Dachgeschoß einige Jahre sein Atelier hatte. Sie ist denkmalgeschützt und soll nun restauriert werden. Foto: Peter WEBER
Die Villa mit dem Walmdach ist nach dem Maler Otto Kubel benannt, der im Dachgeschoß einige Jahre sein Atelier hatte. Sie ist denkmalgeschützt und soll nun restauriert werden. © Weber

Ein historisches, fast schon zu einer Ruine zerfallenes denkmalgeschütztes Haus im Herzen der Kreisstadt scheint gerettet. Ein Ehepaar will die Kubel-Villa an der Ecke Feuerhaus-/Stadelbergerstraße in absehbarer Zeit wieder in neuem Glanz erstrahlen lassen. Die Renovierungsarbeiten haben bereits begonnen.

Fürstenfeldbruck – Das zweigeschossige Walmdach-Haus mit einem kleinen Süd-Erker ist fast 120 Jahre alt. Es zählt zu weiteren, bereits restaurierten Künstlervillen in der näheren Umgebung, die noch aus der Zeit um die Jahrhundertwende stammen. An der Nordseite ist im Giebel noch der Umriss eines Atelierfensters zu erkennen. Der 1951 verstorbene Maler Otto Kubel, dem vom Villen-Standort eine Straße gewidmet ist, hat in der Villa an der Ecke Feuerhaus-/Stadelbergerstraße von 1902 bis 1907 gearbeitet. Im Dachgeschoss unterhielt er – vermutlich von 1902 bis 1907 – sein Atelier. Seine Wohnung lag nur zwei Häuser weiter in der Feuerhausstraße 22.

Ab 1907 teilte sich Kubel mit dem befreundeten Künstler Eugen von Ruckteschell Atelierräume in dessen großer Villa in der Dachauer Straße 63. Otto Kubel machte sich vor allem als Märchen- und Schulbuchillustrator einen Namen. So zeichnete er unter anderem die Märchen der Gebrüder Grimm. Zudem malte er sonnige Landschaften und Interieurs.

Seit dem Tod der letzten Eigentümerin, die keine Erben hinterließ, verfiel die Kubel-Villa von Jahr zu Jahr mehr. An den Hausecken sind Spuren von Ausbesserungen zu erkennen, nachdem Autos dagegen gefahren waren. Das Gebäude befindet sich unmittelbar an der zuletzt wegen seiner vielen Auto-Crashs ins Gerede gekommenen Unfallkreuzung. Trotz Denkmalschutz sollen einige noch aus der Bauzeit stammende Gartenzaunsäulen vor Jahren ungenehmigt ausgetauscht worden sein.

Teil des Projektes Künstlervillen

Die Kubel-Villa ist eine von etwa 100 Gebäuden in Fürstenfeldbruck und Emmering, die im Rahmen des Projekts „Kulturstadt Künstlervillen“ vor acht Jahren von der Stadt kartiert worden sind. In der näheren Umgebung zwischen Adolf-Kolping- und Stadelbergerstraße wurden mehrere in diese Kategorie gehörende Häuser renoviert und kernsaniert. Die neuen Eigentümer wollen das Haus für sich selbst herrichten.

Anmerkung der Redaktion: in einer ersten Version war die Rede von einem „Investor“. Tatsächlich hat ein Ehepaar das Haus gekauft, um es selbst zu nutzen. Das erklärte die Familie am Donnerstag. Der Beitrag wurde entsprechend korrigiert.

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