Problem außerdem: In den Jahren 2014 bis 2016 gab es viele ehrenamtliche Helfer. Diese fehlen jetzt. Das mache Integration schwierig. Eichinger glaubt, dass es eines europäischen Verteilerschlüssels bedürfe – außerdem bräuchten die Kommunen und Länder mehr Geld.
Alle Bemühungen, mehr Wohnungen zu schaffen, seien kurzfristig keine Lösung – und bei Containern sei ein deutlicher Preisanstieg festzustellen. „Bei den Herstellern herrscht Goldgräberstimmung.“ Dabei müsse einem klar sein, dass Rückführungen von abgelehnten Asylbewerbern unrealistisch seien. „Die Menschen, die kommen, bleiben.“
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Andrea Degl vom Bayerischen Landkreistag betonte, dass das Problem kein speziell oberbayerisches sei. „Das ist in allen Landkreisen das gleiche.“ Allerdings glaube keiner an die große Not der Landkreise, weil ja kein Flüchtling auf der Straße stehe. Degl schilderte quasi den Fluch der guten Tat: Weil bisher die Landkreise die Unterbringung ja irgendwie schultern, will keiner das Problem sehen. Sie unterstrich außerdem, dass es mit der bloßen Unterbringung ja nicht getan sei – denn was passiert, wenn jemand zwar ein Hallendach überm Kopf hat, aber keine Wohnung in Sicht ist?
Thomas Eichinger berichtete in diesem Zusammenhang, dass von den Kommunen nur sehr verhalten Flächen etwa für Container angeboten würden. Keiner bewege sich, jeder hoffe, dass das Problem an ihm vorübergeht. Den Kopf in den Sand zu stecken, sei aber keine Lösung. Zelte als Unterbringung seien unschön. Das könne man eigentlich niemandem zumuten, sagte Eichinger.
Außerdem angesprochen: Die Forderung nach einer gewollten, strukturierten Zuwanderung im Gegensatz zu einem erlittenen Zustrom. Ziel sei die Bekämpfung des Fachkräftemangels, der noch stark zunehmen werde.
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