Coronavirus: Spiel abgesagt - für Handballer platzt ein Lebenstraum

Nun steht es endgültig fest: Das Topspiel des TuS Fürstenfeldbruck gegen den Tabellenzweiten wurde wegen des Coronavirus abgeblasen. Damit platzt auch ein Lebenstraum.
Fürstenfeldbruck – Von diesem Tag hatte Martin Wild seit zehn Jahren geträumt: „Einmal im Leben Meister in der 3. Bundesliga sein.“ Am Samstag hätte für den Trainer der Brucker Panther-Handballer diese große Stunde schlagen können. Doch dann kam Corona und machte alle Pläne zunichte. Das für Samstag geplante Heimspiel des Spitzenreiters gegen den Tabellenzweiten aus Pfulligen wurde nach vielen Stunden der Ungewissheit am Donnerstagabend abgesagt.
Handballspiel wegen Coronavirus abgesagt: Selbst ein Sieg wäre ein trostloser Triumph gewesen
Selbst bei einem Sieg wäre es ein trostloser Triumph gewesen. Denn die Partie in der sonst üblicherweise restlos mit über 1000 Zuschauern ausverkauften Wittelsbacher Halle hätte sich vor einer traurigen Kulisse abgespielt. Wild, der hauptberuflich als Sportlehrer in Schulen unterwegs ist, rief seine Mannschaft trotz aller

Widrigkeiten am Donnerstagabend noch einmal zum Abschlusstraining zusammen. Kurz danach erreichte ihn die Absage. „Es ist so bitter. Nicht nur für mich, sondern vor allem für meine Spieler, von denen viele seit fünf Jahren in der 3. Liga auf diesen Tag und dieses Erlebnis hingearbeitet haben.“ Eine sensationelle Serie (13 Spiele in Serie ohne Niederlage) und eine bundesweite Sympathiewelle – alles ist Makulatur. Zumal noch völlig unklar ist, ob die für den TuS schon so gut wie sichere Aufstiegsrelegation zur 2. Bundesliga ausgetragen oder die Saison ähnlich wie beim Eishockey ohne Meister abgebrochen wird. Das wäre dann der Super-Gau für Wild und seine Panther.
Handballverband hatte bereits alles abgesagt
Der Bayerische Handballverband hatte zuvor bereits den Spielbetrieb in sämtlichen Ligen auf unbestimmte Zeit eingestellt. Auch die 1. und 2. Bundesliga pausiert. Doch für die 3. Liga hatten die Verbandsfunktionäre bis Donnerstagabend noch keinen Plan. Bis dahin galt: Jahreskartenbesitzer und Mitglieder der TuS-Handball-Abteilung dürfen ebenso in die Halle wie Zuschauer, die ihre Tickets im Vorverkauf erworben haben. Der wurde am späten Mittwochabend gestoppt. In der Halle selbst – die am Donnerstag bereits fürs Jugendtraining gesperrt war – würde es keine Abendkasse geben. Weshalb bei der Partie höchstens knapp 300 Zuschauer auf den Rängen gesessen hätten.

Zwar wäre das Topspiel mit Geisterkulisse im Internet auf sportdeutschland.tv kostenlos übertragen worden. Doch die sonst frenetische Stimmung in der „Hölle Süd“ hätte dann aber trotz Livekommentar gefehlt. Weshalb die Absage vielleicht doch die beste aller schlechten Lösungen war.
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