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Der Stadt Fürstenfeldbruck liegt eine Gehaltsnachforderung des früheren OB Klaus Pleil vor. Von einigen Stadträten wird es als Zumutung empfunden, manche sind unentschlossen.
– Insgesamt gilt die Sache als sehr problematisch: Die Stadt Fürstenfeldbruck wird aufgefordert, dem im April aus Gesundheitsgründen entlassenen OB ein weiteres Monatsgehalt in Höhe von nicht ganz 10 000 Euro zu bezahlen. Die Sache soll im nächsten Hauptausschuss nichtöffentlich behandelt werden. Einige Stadträte tun sich daher schwer, über das Thema zu sprechen.
Hinter der Forderung steht offenbar gar nicht Pleil selbst, sondern ein ihm bekannter Jurist, der sich gegenüber dem Tagblatt allerdings auf das vereinbarte Stillschweigen beruft.
Die Ansprüche auf das Monatsgehalt hängen wohl mit dem Wahldatum zusammen
Der langjährige Fraktionschef der BBV im Stadtrat, Klaus Quinten, dagegen spricht auf Tagblatt-Nachfrage von einer „beamtenrechtlichen Geschichte“. Die Ansprüche auf das weitere Monatsgehalt entstünden wohl aus dem von der Stadt bestimmten Wahldatum, das etwas früher gelegen habe als dringend notwendig, um den Urnengang nicht über die Sommerpause hinaus schieben zu müssen. Die Logik vereinfacht dargestellt: Hätte die Stadt ein anderes Wahldatum bestimmt, wäre Pleil einen Monat länger im Amt gewesen.
Quinten versteht nicht, dass das Thema erst jetzt virulent wird. Die Ansprüche seien der Stadt seines Wissens nach schon vor längerer Zeit mitgeteilt worden. Klaus Wollenberg (FDP) zeigte sich in Reaktion auf die Tagblatt-Nachfrage gestern am frühen Abend skeptisch ob der Forderung. Schließlich gehe es hier um Gelder der öffentlichen Hand, an denen man sich nicht einfach bedienen könne. Allerdings betonte Wollenberg auch, dass er für sich noch nicht entschieden habe, wie er abstimmen werde. Er müsse die Sachlage – es gibt eine schriftliche Sitzungsvorlage – erst genauer unter die Lupe nehmen. Ähnlich äußerte sich SPD-Fraktionschef Philipp Heimerl auf Nachfrage.
Ebenfalls zu beraten sein wird im Hauptausschuss, wie Pleil zu verabschieden ist. Heimerl sagte dazu: „Dass er eine Abschiedsfeier in würdigen Rahmen bekommen sollte, ist – denke ich – für alle klar.“ Bürgermeister Erich Raff sagte dem Tagblatt: „Wir sind seit vielen Monaten dran, den OB zu verabschieden.“ Man habe beispielsweise überlegt, Pleils Amtszeit ihm Rahmen der Feier anlässlich der 50-jährigen Partnerschaft Brucks mit Livry-Gargan zu würdigen, habe sich dann aber dagegen entschieden. „Es wäre bei der Feier untergegangen.“
st/ rat
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