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Es geht weiter: Bauernmarkt stellt sich auf Corona ein

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Doris Reichlmayr achtet am Gemüsestand auf Hygiene. Hände werden nach jedem Bezahlvorgang desinfiziert. © Weber

Der direkte Kontakt zwischen Erzeuger und Verbraucher ist ein Markenzeichen des Bauernmarktes. Die Kunden schätzen das sehr – auch in Zeiten von Corona. Verkäufer und Käufer finden Wege, mit der Ausnahmesituation umzugehen.

Fürstenfeldbruck Nur Geschäfte, die die Grundversorgung aufrecht erhalten, dürfen ab heute öffnen. Dazu zählen Wochenmärkte wie der Brucker Bauernmarkt. Auch auf dem Areal beim Kloster Fürstenfeld hat sich das Kaufverhalten verändert. Doch von Hysterie oder übertriebenen Hamsterkäufen gibt es dort keine Spur.

Wie jede Woche ist Rentnerin Monika Baasner auch diesmal auf dem Markt. Die 70-Jährige deckt sich mit frischen Bio-Produkten ein. Covid-19 kann sie davon nicht nicht abhalten. „Ich fürchte mich nicht. Viren gehören zum Planeten dazu.“ Angst vor Ansteckung hat Monika Baasner nicht. Sie selbst hält die empfohlenen Vorsichtsmaßnahmen ein. Und auf dem Bauernmarkt würden sich die Leute sowieso bewusster verhalten.

Ähnlich sieht das Siegfried Theiß aus Emmering. Wie ein Großteil der Bevölkerung, versucht der 63-Jährige soziale Kontakte zu begrenzen. „Ich schränke mich schon ein. Beispielsweise lass ich das wöchentlich stattfindende Weißwurst-Frühstück ausfallen. Dort sitzen wir auf zu engem Raum.“ Vom Gang auf den Bauernmarkt lässt er sich aber nicht abhalten: Einkaufen müsse man ja ohnehin, warum also nicht dort. Dieses Mal hat sich Theiß für Shampoo, Seife und Honig vom Bienenhof Engelschall entschieden. „Die besten im Landkreis“, sagt er.

Hygiene-Standards

Noch regelmäßiger als die Kunden, haben die Verkäufer Kontakt zu Menschen und Bargeld. Doch auch unter ihnen herrscht gewisse Entspanntheit. „Wir haben eh Hygienestandards, die wir einhalten müssen“, erklärt Sonja Söllner, vom Stand des Biobauernhofs Unglert. Hamsterkäufe habe es bei ihr noch keine gegeben. „Eventuell kaufen die Leute ein bisschen mehr ein. Vor allem von den eingeschweißten Sachen, die wir überwiegend dienstags anbieten“, sagt die 43-Jährige. Am Samstag sei extrem viel los gewesen. Sonja Söllner kann sich vorstellen, dass Verbraucher in dieser ungewöhnlichen Zeit vermehrt Wert auf regionale Produkte legen.

Nudeln gehen gut weg

Hochkonjunktur herrscht bei Edigna Holzmüller. Die Bäuerin aus Grunertshofen verkauft Nudeln und Eier. „Man merkt schon etwas. In letzter Zeit sind deutlich mehr Nudeln weg gegangen“, sagt die 35-Jährige. Bei den Herstellern sei deshalb momentan Land unter. Auch Eier verkaufen sich besser als sonst. „Ich glaube nicht, dass das an Ostern liegt“, scherzt Holzmüller. Sich selbst schützt sie mit einem Desinfektionsmittel. Und die Hygienevorschriften für Lebensmittelbetriebe befolgt sie ohnehin.

Mit Desinfektionsmittel und Hinweisschildern wird auch am Gemüsestand von Doris Reichlmayr gearbeitet. „Nach jedem Zahlvorgang desinfizieren wir uns die Hände“, versichert die Geschäftsführerin und Hofladenbetreiberin. Zusätzlich tragen die 51-Jährige und ihre Kollegin Handschuhe.

Dass auch in diesen außergewöhnlichen Zeiten viel los ist am Bauernmarkt und in ihrem Hofladen, erklärt sich Doris Reichlmayr mit der Situation, in der sich die Mitbürger befinden: „Viele müssen zu Hause bleiben und haben dadurch vielleicht die Möglichkeit unter der Woche am Vormittag einkaufen zu gehen. Zusätzlich haben die Wirtschaften geschlossen, dadurch essen die Leute mehr daheim“ Außerdem kann sich die Bäuerin aus Grunertshofen vorstellen, dass die Regionalität der Produkte auch mit rein spielt. (CHRISTOPH RIEGEL)

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