Orkan Friederike hat die Rettungskräfte am Donnerstag auf Trab gehalten. Bei der für die Landkreise Fürstenfeldbruck, Starnberg, Landsberg und Dachau zuständigen Integrierten Leitstelle (ILS) in Fürstenfeldbruck gingen Dutzende sturmbedingte Anrufe ein.
– Allein im Kreis Bruck musste die Feuerwehr zu 43 Einsätzen ausrücken, meist wegen umgestürzter Bäume und um Gegenstände zu sichern, die sich durch den Wind gelöst hatten. Zum Vergleich: Im Landkreis Dachau waren es 39, in Landsberg 31 und in Starnberg 20. „Insgesamt sind wir aber im Vergleich zur Mitte des Landes noch glimpflich davon gekommen“, sagt ILS-Leiterin Heidi Harnisch.
Lkw-Fahrer außer Lebensgefahr
Am schlimmsten erwischt hatte es einen 56-jährigen Lastwagenfahrer, dessen Lkw zwischen Überacker und Einsbach (Landkreis Dachau) von der Straße geweht worden war und sich überschlug. Nach Angaben der Dachauer Polizei ist der Mann aber mittlerweile außer Lebensgefahr.
Mehrere Einsätze hatte die Olchinger Feuerwehr zu bewältigen. Im Föhrenweg war ein Baum auf eine Stromleitung gefallen. In Absprache mit dem Stromversorger beseitigten die Helfer den Stamm. In der Goethestraße stürzte eine Tanne um und verfehlte die umliegenden Häuser nur knapp – lediglich ein Gartenzaun wurde beschädigt. In der Hauptstraße hatten sich Teile einer Abdeckung gelöst und wurden von den Feuerwehrleuten gesichert.
Schäden in den Wäldern
In der Nachbargemeinde Gröbenzell rückten die freiwilligen Helfer insgesamt fünf Mal aus. Neben drei umgestürzten Bäumen sicherte die Feuerwehr ein Dach sowie ein sieben Quadratmeter großes Glaselement.
Auch in den Wäldern hat Friederike wieder Schäden angerichtet. „Vor allem dort, wo der Wald durch Sturm Burglind Anfang Januar schon geschädigt war“, erklärt Paul Högenauer, Geschäftsführer der Brucker Waldbesitzervereinigung. Vor allem an den Westseiten der Wälder, wo die Bäume, die vor Burglind im Wald standen, und jetzt zum ersten Mal heftigem Wind ausgesetzt waren, habe es viele Stämme erwischt. Insgesamt sei es aber noch zu früh, um die Schäden genau abschätzen zu können. Auch ob Friederike Auswirkungen auf den Holzpreis hat, sei noch unklar. Dafür müsse man erst die Schäden in den Wäldern Mitteldeutschlands abwarten, wo der Orkan besonders stark gewütet hatte.
Gar keine Probleme mit dem Starkwind hatte der Flugplatz in Jesenwang. Fliegen habe man zwar nicht können, erklärt Flugplatz-Chef Max Walch. Weil der Sturm aber seit längerem angekündigt war, seien alle Flugzeuge mit so genannten Erdankern am Boden verzurrt worden. Die stärksten Böen hat Walch mit 50 Knoten registriert – also gut 90 Kilometer pro Stunde.