Freistaat winkt ab: Stadt zahlt Straßenquerung aus eigener Tasche

Was lange währt – zahlt am Ende die Stadt. So könnte man das Tauziehen um die schon lange geforderte Überquerung der Staatsstraße 2054 Richtung Jesenwang um Moorenweis im Fürstenfeldbrucker Westen beschreiben.
Fürstenfeldbruck – Das zuständige Staatliche Bauamt Freising will nicht so schnell bauen. Jetzt soll das Projekt unter der Federführung der Stadt laufen – inklusive der Kosten von rund 250 000 Euro.
Das beschloss der Verkehrsausschuss des Stadtrats.
Bereits zwischen 2015 und 2017 hatte die Brucker Stadtverwaltung Versuche unternommen, einen Übergang über die viel befahrene Straße errichten zu lassen. Im Oktober 2020 hatte die CSU-Fraktion das Thema dann noch einmal auf den Plan gebracht, um diese Stelle für Radfahrer und Fußgänger sicherer zu gestalten.
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Die Staatsstraße führt aus östlicher Richtung als Landsberger Straße unter der B 471 durch und verläuft über einen Kreisverkehr weiter nach Jesenwang. Wenige Meter westlich des Kreisels soll die Querungshilfe entstehen, auf Höhe des Radwegs, der parallel zur B 471 verläuft und dort die Staatsstraße kreuzt.
Das Staatliche Bauamtwinkte ab, weil nicht genügend Menschen die Staatsstraße an dieser Stelle überqueren. Im Juli 2015 hat die Behörde gezählt. Ergebnis: Es gab maximal zehn Querungen pro Stunde. Das zeige, dass es dort keinen hohen Bedarf gebe, so die abschließende Beurteilung des Bauamts. Und selbst wenn viele Menschen dort über die Straße wollten, seien Kapazitäten wegen anderen Projekten knapp – beispielsweise aufgrund des Ausbaus der Augsburger Straße und der Entschärfung des Unfallschwerpunkts Kaisersäule, erklärt das Bauamt weiter.
Mehr als 1000 Fahrzeuge pro Stunde
Birgit Thron von der Brucker Straßenverkehrsbehörde fasste die Argumentation des Bauamts so zusammen: „Wenn ihr das gleich wollt, dann müsst ihr das selbst zahlen und machen. Wenn wir wollen, dass es das Staatliche Bauamt Freising zahlt, dann müssen wir warten.“ Laut Stadtverwaltung wäre eine Querungshilfe in Form einer Mittelinsel zulässig.
Denn die Stelle passieren zu Spitzenzeiten mehr als 1000 Kraftfahrzeuge pro Stunde. Außerdem sind dort oft Schüler unterwegs. Deren Zahl könnte sich mit der Fertigstellung der Schule West II noch erhöhen. Bedenken müsse man aber auch, dass es eine Alternativstrecke gibt und dass das Projekt die Stadt rund 250 000 Euro kostet.
Stadtrat Mirko Pötzsch (SPD) monierte, es könne nicht sein, dass die Stadt auch noch zahlen müsse, wenn sie schon eine Aufgabe des Staatlichen Bauamts übernehme. Doch der Verkehrsausschuss folgte dem Beschluss, dass die Stadt Planung, Bau und Kosten für die Querungshilfe übernimmt, schließlich einstimmig.
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