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Fürstenfeldbrucker Erlöserkirche bietet Mittagstisch im Warmen - „Das ist ein Teil von Seelsorge“

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Von: Ingrid Zeilinger

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Pfarrer Valentin Wendebourg bietet in seiner Erlöserkirche einen Mittagstisch an. Die Menschen sollen gemeinsam essen, reden und sich aufwärmen.
Pfarrer Valentin Wendebourg bietet in seiner Erlöserkirche einen Mittagstisch an. Die Menschen sollen gemeinsam essen, reden und sich aufwärmen. © peter weber

Die evangelische Erlöserkirche bietet ab Januar einmal in der Woche einen kostenlosen Mittagstisch an. Menschen – bedürftig oder nicht – sind eingeladen.

Fürstenfeldbruck – Gestiegene Heizkosten, teurere Lebensmittel: Immer mehr Menschen reicht das Geld nicht mehr. Das hat Valentin Wendebourg, Pfarrer der evangelischen Erlöserkirche, in den vergangenen Monaten immer mehr beobachtet. Das Pfarramt sei ein sozialer Fühler. „Es kommen immer mehr Menschen, die nach Geld, Essen oder Fahrkarten fragen.“ Bisher waren sie über die Caritas und die Tafeln gut abgedeckt. Doch nun reicht das offenbar nicht mehr. Als Wendebourg die lange Schlange vor der Tafelausgabe sah, war ihm klar: „Wir müssen als Gemeinde aktiv werden.“

So entstand die Idee, einmal in der Woche im Warmen ein kostenloses Mittagessen anzubieten. Eine so genannte Vesperkirche hatte er schon länger, erzählt Pfarrer Wendebourg. Während seinem Vikariat in Berlin-Kreuzberg hatte er schon bei ähnlichen Projekten mitgearbeitet. Auch in Nürnberg hatte er eine Vesperkirche gesehen. „Einige evangelische Kirchen in Bayern öffnen ihren Kirchenraum oder die Gemeindehäuser und laden die Menschen zum Essen ein.“ Das wollte er auch versuchen. Doch dann kamen Corona und viele andere Aufgaben, und das Projekt geriet in den Hintergrund.

Jetzt sei der richtige Zeitpunkt, findet Wendebourg. Jeden Tag könne man das Angebot nicht machen. Aber ab dem 10. Januar gibt es dienstags von 12.30 bis 13.30 Uhr den Mittagstisch im Gemeindehaus der Erlöserkirche. Das Essen stiftet die Diakonie, die auch andere Einrichtungen beliefert. Wichtig ist ihm: Es geht nicht um eine reine Essensausgabe, sondern auch um Gesellschaft und die Möglichkeit, sich aufzuwärmen. „Wir wollen die Menschen in die Kirche holen, sie ins Warme einladen, und mit ihnen ins Gespräch kommen“, erklärt Wendebourg. „Das ist ein Teil von Seelsorge.“ Willkommen sind Bedürftige und Mitglieder aus der Kirchengemeinde. Wer möchte, kann für die warme Mahlzeit spenden.

Um die 60 Menschen passen ins Gemeindehaus. Das Interesse ist da, sagt der Pfarrer. Denn Flugblätter seien bei der Tafel viele mitgenommen worden. Und auch ehrenamtliche Helfer haben sich bereits gefunden. „Wir sind gespannt, wie viele kommen.“ Vorerst ist das Projekt bis Mitte März begrenzt – dann sollte es nicht mehr so kalt werden. Wenn der Bedarf da sei, könne man es verlängern, sagt Wendebourg.

Der Mittagstisch wird in Abstimmung mit Tafel, Caritas und weiteren Sozialprojekten angeboten. Im Gespräch wurde deutlich, dass zum Wochenbeginn ein Angebot fehlt, erzählt Wendebourg. Denn donnerstags öffnet die Tafelausgabe und freitags bietet die Caritas vor den Kirchen von St. Bernhard und St. Magdalena von 11.30 bis 12 Uhr die „Mittagsküche vor der Kirche“ an, bei der die Menschen sich eine warme Mahlzeit mit nach Hause nehmen können.

Der Mittagstisch ist vom 10. Januar bis 14. März dienstags von 12.30 bis 13.30 Uhr im Gemeindehaus der Erlöserkirche am Stockmeierweg. Infos gibt es unter Telefon (0 81 41) 22 79 98 10.

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