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Mitarbeiter fordern mehr Geld: Warnstreik bei Coca Cola

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Von: Thomas Steinhardt

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Warnstreik bei Coca Cola in Fürstenfeldbruck.
Warnstreik bei Coca Cola in Fürstenfeldbruck. © Weber

Knapp 150 Beschäftigte haben am Dienstag in der Früh am Coca-Cola-Werk in Bruck an einem Warnstreik teilgenommen. Sie fordern mehr Geld.

Fürstenfeldbruck - Rund 20 Mitarbeiter waren außerdem aus dem Standort Memmingen angereist. Die Mitarbeiter kämpfen um mehr Lohn und mehr Geld für Auszubildende. Tim Lünnemann von der Gewerkschaft Nahrungsmittel und Genuss (NGG) zeigte sich mit der Teilnahme am Warnstreik in Bruck und an anderen Orten sehr zufrieden. „Die Beteiligung war sehr hoch.“

Das sei Motivation, die Forderungen weiter zu erheben. Auch wenn es in der Früh in Bruck sehr kalt gewesen sei, wie Lünnemann anfügte. Er verweist auf den nächsten Streik ab 8. Februar in Berlin. Angesichts der Konzernstrukturen bei dem Londoner Unternehmen CCEP, zu dem Coca Cola gehört, sei nicht klar, wie viel die deutschen Entscheidungsträger zu sagen hätten. Daher wage er auch keine Erfolgsprognose. „Aber wir sind fest entschlossen.“

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Rekord-Dividende

Die Beschäftigten seien wütend, erklärt Lünnemanns Kollege Mustafa Öz von der NGG. Einerseits kündige Coca-Cola an, den Aktionären eine Rekorddividende auszuschütten. Andererseits sollten die Beschäftigten mit Almosen abgespeist werden. „Mit Wertschätzung für die Arbeit der eigenen Beschäftigten hat das nichts zu tun.“

In der ersten Runde der Tarifverhandlungen im Dezember 2022 hatte der drittgrößte Getränkehersteller der Welt eine Lohnerhöhung von 100 Euro angeboten, legt die NGG dar. Für die rund 6500 Beschäftigten in Deutschland fordert die NGG aber ein Lohnplus von 400 Euro sowie mehr Geld für Auszubildende. Um vor der nächsten Verhandlungsrunde vom 8. – 10. Februar die Entschlossenheit der Beschäftigten zu verdeutlichen, hatte die NGG am 31. Januar zu Warnstreiks in allen bayerischen Standorten von CCEP aufgerufen.

Das sagt Coca Cola

Am 12. Dezember 2022 habe die erste Runde der Entgelt-Tarifverhandlungen zwischen der Coca-Cola Europacific Partners Deutschland GmbH (CCEP DE) und der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ohne Einigung stattgefunden. Die Arbeitgeberseite habe ein Zwei-Säulen-Angebot für 2023 vorgeschlagen: eine klassische, tabellenwirksame Entgelterhöhung von 100 Euro pro Monat ergänzt um eine abgabenbefreite Inflationsausgleichsprämie in Höhe von einmalig 1000 Euro.  

„Wir glauben mit unserem Zwei-Säulen-Entgelt-Angebot eine Lösung gefunden zu haben, die die Interessen unserer Mitarbeitenden und unsere Interessen bestmöglich ausbalanciert“, sagt Dr. Gero Ludwig, Verhandlungsführer und Director Labour Relations & Labour Law der CCEP DE. „Wir befinden uns in einer wirtschaftlich sehr herausfordernden Zeit mit einer hohen Inflation, die uns als Arbeitgeber und unsere Mitarbeitenden gleichermaßen trifft. Mit unserem Angebotsmodell folgen wir der Bundesregierung: Diese empfiehlt in dieser Situation eine steuerfreie Einmalzahlung der Arbeitgeber bei gleichzeitig moderaten Tarifabschlüssen der Gewerkschaften, um eine Preisspirale zu verhindern und die Rezessionsgefahr zu verringern.“ 

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