Das Sportzentrum III: Ein neues Heim für Fußballer und Schützen

An der Cerveteristraße werden der TSV West und die Sportschützenvereinigung ihre neue Heimat finden. Derzeit entstehen die drei Fußballplätze. Im Herbst soll das Vereinsheim fertig werden. Besonders für die Schützen wird es ein Sprung in die Moderne.
Fürstenfeldbruck – Viel zu sehen ist noch nicht auf dem Areal neben dem Stadtwerke-Neubau an der Cerveteristraße. Anfang März soll der Bau des Vereinsheims starten. „Die Baugenehmigung liegt bereits vor“, berichtet Anton Maletz, Präsident des TSV West.
Die Fußballplätze
Bis dahin geht es bei den Außenanlagen voran. Drei Fußballplätze entstehen gerade: Der Hauptplatz für die Ligaspiele von Jugend bis Alte Herren, ein weiterer Rasenplatz und ein Kunstrasenplatz. Der besteht aus umweltfreundlichen Material, kein Granulat, versichert Maletz. Auch das Hauptspielfeld mit Kunstrasen auszustatten, sei eine Überlegung gewesen. Aber das wäre teuer. Und: „Ein Rasenplatz ist doch etwas anderes.“ Nachdem zwei Plätze fürs Training zur Verfügung stehen, lässt sich der Hauptplatz auch bei widrigem Wetter gut pflegen. Und zur Not kann man immer noch auf das künstliche Grün ausweichen.
Alle drei Spielfelder bekommen zudem eine Flutlicht- und eine Bewässerungsanlage. Der Rasen wird im Frühjahr angesät, wenn alles nach Plan läuft, sind die Plätze im Juni oder Juli bereit fürs Training. Und das ist auch gut so. Denn durch die Baustelle fehlen den Westlern derzeit die Trainingsplätze. Sie üben auf dem Hauptspielfeld. Das leidet im Lockdown auch nicht. „Corona spielt uns da schon in die Karten“, sagt Maletz. Und dann ist die Zeit bis zur Freigabe der Trainingsfelder nicht mehr lang. „Spiele dürfen aber erst stattfinden, wenn die Feuerwehrzufahrt fertig ist“, erklärt Maletz.
Das Vereinsheim
Vor allem freuen sich die Fußballer auf das neue Vereinsheim. Der große Raum im Erdgeschoß kann in drei Teile getrennt werden, so dass auch mal eine Besprechung oder kleine Veranstaltung drin ist. Dazu kommen sechs Umkleidekabinen mit Duschen und Toiletten. Im ersten Stock ist ein Behinderten-WC – erreichbar mit einem Aufzug. In der Küche können kleine Snacks und einfache Gerichte zubereitet werden. Eine richtig verpachtete Vereinsgaststätte soll es nicht geben. „Es soll vom TSV West als große Familie weitergeführt werden“, betont Maletz. Ein späterer Ausbau in eine Vollküche ist aber möglich. „Wer weiß, was in zehn Jahren ist.“
Das Schützenheim
Im oberen Stock findet die Schützengesellschaft SSV Fürstenfeldbruck ihre neue Heimat. Die muss ohnehin in absehbarer Zeit aus ihrem fensterlosen Raum neben dem Badstüberl ausziehen. Da kam die Kooperation mit den Fußballern gerade recht. „Ohne den TSV West hätten wir es nicht geschafft“, sagt der Vorsitzende Bernhard Fischer.
Der Schießstand mit zwölf Schießbahnen wird modern und groß. Statt auf Papierstreifen wird jeder Schuss elektronisch und sofort ausgewertet. So weiß der Schütze jederzeit, ob er vorne oder hinten liegt. Über Beamer lassen sich die Ergebnisse auch in den danebenliegenden Aufenthaltsraum übertragen, so dass die Zuschauer nicht erst nach zehn Schüssen den Zwischenstand auf einer großen Tafel lesen können. „Wenn wir in die Bayernliga aufsteigen sollten, könnten wir unsere Wettkämpfe dort ausrichten“, sagt Bernhard Fischer.
Über eine Theke lassen sich die Besucher im Aufenthaltsraum bewirten. „Es ist wichtig, dass die Geselligkeit nicht zu kurz kommt“, sagt Fischer. Und er erhofft sich, dass die Zahl der derzeit 41 Mitglieder mit den neuen Räumen wächst. Zwei Umkleiden mit Dusche und WC sowie eine Waffenkammer mit Safe komplettieren das kleine und feine Schützenheim.
Die Gemeinschaft
Die SSV-Schützen bieten auch den beiden anderen Brucker Vereinen – der königlich-privilegierten Feuerschützegesellschaft und den Reservisten der Bundeswehr – Möglichkeiten. Die Feuerschützen erhalten einen Raum für ihr Material. Für größere Verstaltungen können die Schützen die Terrasse und den Aufenthaltsraum der Fußballer nutzen. Beide Vereine legen Wert auf Zusammenarbeit und das kollegiale Verhältnis. Schließlich werden sie 25 Jahre gemeinsam feiern und trainieren. So lange läuft der Pachtvertrag mit der Stadt, der das Grundstück gehört – mit der Option auf Verlängerung.

Insgesamt kostet das Projekt 4,2 Millionen Euro. Die Schützen zahlen 270 000 Euro, der TSV West 700 000 Euro. Zuschüsse fließen vom Bayerischen Landessportverband und vom Bayerischen Schützenbund. Beide Vereine haben Darlehen aufgenommen und werden auch selbst Hand anlegen: Boden verlegen, malern und so weiter.
Wann die Einweihung gefeiert werden kann, ist noch offen. Denn für die Freigabe muss die Feuerwehrzufahrt fertig sein. Und das kann sich schlimmstenfalls bis ins Frühjahr 2022 ziehen. Still ist es bis dahin aber nicht auf dem Gelände: Trainingsbetrieb ist schon erlaubt. Und auch der Spielplatz wartet auf die kleinen Gäste. Viel sehen wird man davon nicht. Denn ein mindestens zwei Meter hoher Zaun wird das Sportzentrum III abschirmen. Hin zur B 471 ist er sogar acht Meter hoch – damit auch wirklich kein Fußball auf die Fahrbahn fliegt.
Die Serie
In Fürstenfeldbruck stehen einige große Bauvorhaben an. Einige befinden sich noch in der Vorbereitung, bei anderen hat die Umsetzung bereits begonnen. Was sich in diesem Jahr tun wird, beleuchtet die Serie „Brucks große Bauprojekte“ in loser Folge.
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