Absoluter Notbetrieb: Streik im Kindergarten, Wertstoffhof und Landratsamt

Streik beim Landratsamt, am Wertstoffhof und im Kindergarten hieß es am Dienstag – und zwar den ganzen Tag. Einige Bürger mussten deshalb wieder umkehren.
Landkreis - Im bestreikten Kindergarten Spatzennest in Gröbenzell wurde die Schließung noch vor dem Wochenende bekannt gegeben. Eltern wurden laut der Gemeinde direkt informiert. Ganz anders sah es jedoch bei den geschlossenen Wertstoffhöfen Fürstenfeldbruck und Moorenweis aus.
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Anhalten, lesen und wenden: So lief es am Dienstagvormittag beispielsweise vor dem Brucker Wertstoffhof am Kugelfang. Im Minutentakt fuhren Bürger mit ihrem Auto vor – teilweise Kofferraum und Rückbank voll beladen. Doch beim Abbiegen in die Hofeinfahrt stach das große rote Schild mit der Aufschrift „Streik“ jedem sofort ins Auge. „Ganztägig geschlossen“ hieß es auf einem kleinen Schild daneben. Also umkehren.
Alternative Abgabestellen gab es immerhin in den umliegenden Kommunen, deren große Wertstoffhöfe nicht bestreikt wurden. „Dann fahr ich halt nach Emmering“, sagte eine VW-Fahrerin. „Aber die machen leider erst wieder am Nachmittag auf“, fügte sie hinzu.
Auch ein Brucker, dessen BMW mit Säcken mit Gartenabfällen und Altpapier vollgepackt war, war gezwungen, in der Hofeinfahrt zu wenden. „Meine Frau schimpft schon lange, dass ich das Zeug entsorgen soll. Und jetzt bring ich es wieder mit Heim“, sagte er lachend. „Und am Nachmittag hab ich die Enkel, da muss das Auto leer sein.“

Selbst einem Lkw eines Privatentsorgers, der den Containermüll abholen wollte, wurde nicht geöffnet. Auch er musste umkehren.
Intern wurde beim Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) befürchtet, dass am Streiktag die Bürger einfach zu den kleinen Wertstoffhöfen fahren würden und ihr Zeug illegal abladen. Das würde in den nächsten Tagen mehr Arbeit bedeuten.
Die werden wohl auch einige Mitarbeiter im Landratsamt haben. Denn auch dort blieb wegen des Streiks am Dienstag Arbeit liegen. Wie viele Mitarbeiter sich genau am Ausstand beteiligten, vermochte eine Sprecherin am Dienstagnachmittag noch nicht zu sagen. Es hätten aber einige gefehlt. So sei etwa das Bürgerservicezentrum geschlossen gewesen. In der Zulassungsstelle gab es einen absoluten Notbetrieb. Dort hielt eine Beamtin – die ja nicht streiken darf – die Stellung. Betroffen waren außerdem die Kreiskasse sowie das Ausländeramt.
Insgesamt hätten sich die Besucher verständnisvoll gezeigt. Viele hätten wohl auch vom Streik gewusst und ihr Anliegen verschoben. Für den heutigen Mittwoch wird wieder mit normalem Betrieb gerechnet.
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