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Die Folgen des Eisregens: Etliche Verletzte nach Stürzen - Rettungsdienst im Dauereinsatz

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Von: Thomas Steinhardt, Lisa Fischer, Tobias Gehre

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In Bruck wurden aus Gehwegen wahre Eisbahnen.
In Bruck wurden aus Gehwegen wahre Eisbahnen. © Gehre

Gefrierender Regen hat am Mittwoch für chaotische Zustände im Landkreis gesorgt. Rettungskräfte waren im Dauereinsatz. Viele Fußgänger stürzten auf spiegelglatten Wegen. Auf den Autobahnen ging teilweise nichts mehr.

Fürstenfeldbruck – Schon am Dienstag hatte der Deutsche Wetterdienst vor unwetterartigem Eisregen in der Region gewarnt. Und die Meteorologen sollten Recht behalten. Bereits in den frühen Morgenstunden setzte bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt Regen ein. Die Tropfen gefroren am Boden sofort und überzogen Autos, Straßen und Wege mit einem dicken Eispanzer. Dieser wurde vor allem Fußgängern zum Verhängnis.

Eisregen: BRK-Chef fährt selbst mit dem Krankenwagen

Die Rettungskräfte kamen mit dem Einsammeln gestürzter Menschen kaum hinterher. Das Rote Kreuz war mit allen verfügbaren Kräften im Einsatz. Auch vier Zusatzfahrzeuge – besetzt mit ehrenamtlichen Helfern – rückten aus. Sogar Rainer Bertram, Kreisgeschäftsführer des BRK und ausgebildeter Rettungssanitäter – rückte mit einem Krankenwagen aus. Zu tun bekamen die Helfer es vor allem mit Brüchen und Prellungen. Bertrams Fazit: „Das ist schon sehr außergewöhnlich.“

Eisregen: Viele erleiden Brüche an Handgelenken

Viele der Pechvögel landeten in der Notaufnahme der Kreisklinik in Fürstenfeldbruck. Am frühen Nachmittag zählte der Leiter der Notaufnahme, Marian Poetzsch, bereits 30 Verletzte, denen es den Boden unter den Füßen weggezogen hatte. Die Hälfte von ihnen hatte sich Frakturen zugezogen. „Meist an am Handgelenk oder den Füßen“, erklärt Poetzsch. Von einem überdurchschnittlichen Einsatzaufkommen sprach auch Peter Rapp von der Integrierten Leitstelle (ILS). Dort gehen die Notrufe ein.

Eisregen: A96 total vereist

Für Chaos sorgte der Eisregen auch auf den Autobahnen. Am Nachmittag verzeichnete die zuständige Verkehrspolizei Fürstenfeldbruck bereits über zehn Unfälle auf der A 96 bei Germering und westlich davon. Auf der Eschenrieder Spange hatte es zu diesem Zeitpunkt bereits vier mal gescheppert. Ein Sprecher berichtete von „total vereisten“ Fahrbahnen. Immerhin: Es blieb bei Blechschäden.

Die Polizei Fürstenfeldbruck registrierte bis zum Nachmittag lediglich einen Unfall wegen Glätte. In Moorenweis war gegen 14.15 Uhr ein Pkw von der eisigen Kreisstraße abgekommen. Und möglicherweise hänge ein umgefahrenes Verkehrszeichen im Stadtgebiet Fürstenfeldbruck am Mittwochmorgen auch mit dem Eisregen zusammen, sagte ein Sprecher.

Eisregen: Streudienst im Dauereinsatz

Um die Straßen einigermaßen befahrbar zu halten, waren die Streudienste im Landkreis bereits am frühen Mittwochmorgen ausgerückt. „Wir sind mit allem was wir haben im Einsatz“, berichtete Germerings stellvertretender Bauhofleiter Michael Seeholzer am Nachmittag. Wegen des gefrierenden Regens salzten die Mitarbeiter auch Nebenstraßen – normalerweise geschieht das nur auf größeren Straßen.

Christkindlmarkt und Wertstoffhöfe zu

Wegen der gefährlichen Lage blieb am Mittwoch auch der Germeringer Christkindlmarkt geschlossen. Das hatte die Stadt nach einer Ortsbesichtigung und Rücksprache mit dem Händlervertreter beschlossen.

Vor verschlossenen Toren standen am Nachmittag auch die Besucher der Wertstoffhöfe. Der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises (AWB) hatte sich dazu entschlossen die Entsorgungsstellen dicht zu machen. Grund waren laut AWB-Leiter Stefan Mayer die vereisten Metalltreppen an den Containern. „Da würde auch salzen nichts bringen, das würde einfach durchfallen“, so Mayer. Ob die Wertstoffhöfe am Donnerstag wieder öffnen, war am Mittwoch noch unklar. Stefan Mayer rät, sich unter www.awb-ffb.de zu informieren.

Das war die Erstmeldung vom Nachmittag

Nach einer Ortsbesichtigung und der Rücksprache mit dem Händlervertreter bleibt der Christkindlmarkt in Germering heute, am 14. Dezember,, wegen Glatteis geschlossen. Das teilt die Stadt Germering mit. „Passen Sie bitte bei diesem Wetter besonders gut auf sich auf!“, heißt es weiter.

Die Kreisklinik in Fürstenfeldbruck berichtet von diversen Knochenbrüchen aufgrund von Stürzen. Betroffen seien junge und ältere Menschen gleichermaßen. Auch in Germering sind Fußgänger reihenweise ausgerutscht, berichtete ein Polizeisprecher.

Der Christkindlmarkt in Germering
Der Christkindlmarkt in Germering. © mm

Diverse Unfälle werden von den Autobahnen rund um Fürstenfeldbruck gemeldet - unter anderem krachte es auf der A96 bei Germering.

Streudienste sind permanent unterwegs - genau wie die Rettungskräfte des Bayerischen Roten Kreuzes. Ein Einsatz folgt dem nächsten. Es sind so viele, dass sogar der Geschäftsführer selbst unterwegs ist.

(Bericht folgt).

Der Deutsche Wetterdienst warnt vor Glatteis aktuell noch bis 16 Uhr

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