Parkour-Geräte und eine Plakette für den Brucker Becher – das waren die ersten Themen, die der neu gegründete Jugendkreistag diskutiert hat. Die 55 Schüler fordern auch Preisnachlass für den Kaffee im mitgebrachten Becher.
Bevor im großen Sitzungssaal des Landratsamts die Debatte begann, lernten die Jugendlichen aus Mittelschule, Realschule, Gymnasium und Förderschulen bei einer Einführung durch den Verein „Politik zum Anfassen“ in Gruppenarbeit die Abläufe der Kommunalpolitik kennen. Sie formulierten erste Anträge, um Themen, die sie beschäftigen, gleich zur Diskussion zu bringen.
Landrat leitet die erste Sitzung des Jugendkreistags
Danach eröffnete Landrat Thomas Karmasin die konstituierende Sitzung. Zuerst musste sich das Gremium eine Geschäftsordnung geben. Karmasin erläuterte den Schülern, dass im Kreistag keine Enthaltung möglich ist und dass man sich für Anträge zur Geschäftsordnung mit beiden Händen melden muss, um vorrangig aufgerufen zu werden. Die Geschäftsordnung wurde einstimmig beschlossen.
Antrag aus der Mittelschule an den Jugendkreistag
Der zweite Tagesordnungspunkt war ein Antrag aus der Mittelschule Olching. Die Schüler möchten in den Park sogenannte Parkour- und andere Sportgeräte bauen. „Die Jugendlichen können durch solche Geräte motiviert werden, ihre Zeit mehr im Freien zu verbringen, anstatt vor Spielkonsolen“, argumentierte ein Vertreter der Mittelschule. Unterstützt wurde er von Puchheimer Gymnasiasten: Dieser Park stelle eine kostengünstige Alternative zu Fitnessstudios dar. Ein Olchinger Gymnasiast gab zu Bedenken, dass durch viele Spielplätze wenig Platz für neue Geräte vorhanden sei. Der Jugendkreistag nahm den Antrag bei einer Gegenstimme an. Er wird nun der Stadt Olching vorgelegt.
Mehr Werbung für den Brucker Becher
Für viel Diskussionsstoff sorgte der Antrag eines Schülers des Viscardi Gymnasiums, eine Plakette zu entwickeln, die den wiederverwendbaren „Brucker Becher“ bewirbt. „Durch die Plakette können Kunden schon außen am Geschäft sehen, ob sie dort ihren Kaffee in den umweltfreundlichen ’Brucker Becher’ füllen lassen können“ erklärte der Schüler. Die Debatte wich schnell vom eigentlichen Antrag ab und die Schüler diskutierten, ob Kaffeetrinker nicht ihre eigenen Becher zum Kaffeeholen nutzen sollten. Deshalb stellte ein Vertreter der Mittelschule Germering einen Änderungsantrag: ein Preisnachlass für Kunden, die ihren eigenen Kaffeebecher befüllen lassen. Am Ende wurden sowohl dem Änderungsantrag als auch dem Antrag auf die Plakette zugestimmt.
Die übrigen Anträge mussten aus Zeitmangel auf die nächste Sitzung am 25. Oktober vertragt werden. Thomas Karmasin war mit der Premierendebatte zufrieden: „Ich danke euch für die tolle Sitzung und freue mich schon auf die Nächste.“ (Laura Edele)