Landrat: Freiwillig keine Turnhallen mehr für Flüchtlinge

Die Kapazitäten für die Flüchtlingsunterbringung im Landkreis Fürstenfeldbruck sind voraussichtlich bald erschöpft. Der Landrat kündigt an, keine Turnhallen mehr zur Verfügung stellen zu wollen.
Fürstenfeldbruck - Der Freistaat Bayern werde bei der Flüchtlingsunterbringung nicht mehr durch die freiwillige Bereitstellung von Schulturnhallen des Landkreises unterstützt werden, teilt das Landratsamt am Donnerstag mit.
Bundesweit habe sich die Zahl der ankommenden Flüchtlinge aus Herkunftsländern wie Syrien, Afghanistan, Türkei etc. in den vergangenen Wochen erheblich erhöht, heißt es in der Mitteilung. Die Regierung von Oberbayern habe deshalb Zuweisungen in die oberbayerischen Landkreise angekündigt. Für den Landkreis Fürstenfeldbruck sind für die kommende Woche die ersten 50 Flüchtlinge angekündigt; sie werden im Amperpark in Emmering untergebracht. Mit weiteren Zuweisungen in ähnlicher Größenordnung sei in den darauffolgenden Wochen zu rechnen. Derzeit gebe es noch etwa 400 Plätze an freien Un-terbringungskapazitäten.
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Landrat Thomas Karmasin kündigt schon jetzt an, dass er nicht erneut bereit ist, dem Freistaat (in Form des staatlichen Landratsamts) wie in der Vergangenheit Schulturnhallen des Landkreises freiwillig zu überlassen: „Zuwanderungspolitik ist Bundessache, ich will daher nicht kommentieren, dass die Bundesrepublik nach wie vor zusätzliche Anreize für eine ungebremste Zuwanderung schafft. Ich sehe mich aber außer Stande, unserer Bevölkerung zu vermitteln, dass der Politik sieben Jahre nach der Katastrophe der ersten Zuwanderungswelle und nach zweijähriger Zwangspause des Schulsports wegen Corona nichts anderes einfällt, als möglichst viele Menschen in Schulturnhallen zu zwängen. Ich stelle diese Hallen daher nicht freiwillig zur Verfügung."
Das staatliche Landratsamt werde prüfen, ob öffentliche oder private Liegenschaften für die Flüchtlingsunterbringung beschlagnahmt werden müssen.
In der Flüchtlingskrise 2014/2015 waren im Landkreis verschiedene Turnhallen für Flüchtlinge in Anspruch genommen worden. Auch Ukrainer waren zwischenzeitlich in Hallen untergebracht.
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