Oktoberfest-Premiere wird Sprungbrett für junge Band – Wiesn-Wirt „schockverliebt“
Die Wiesn-Premiere von „Saustoi“ ist geglückt: Acht Stunden am Tag sind die Musiker im Ammer-Zelt. Großes Lob gibt‘s vom Festwirt: Er nennt die Band „das Beste, was wir je hatten“.
München/Fürstenfeldbruck – Das Oktoberfest leidet heuer sehr unter dem nasskaltern Wetter, und das Ammer-Zelt ist zuletzt wegen seiner Preisgestaltung in die Schlagzeilen geraten. Das tut der Begeisterung der Brucker Band „Saustoi“ aber keinen Abbruch, die bei ihrer Wiesn-Premiere bei den Hendl-Bratern Musik macht. Und der ihrer Fans auch nicht.

„Sauguat“ finden es die Bierzeltgäste, „sauwohl“ fühlen sich die Musiker, „schockverliebt“ ist der Wiesn-Wirt. Er spricht von einer „Wahnsinns-Resonanz“. Saustoi ist angekommen auf dem Oktoberfest. Wenn die fünfköpfige Partyband aus Aich jeden Abend das Ammer-Zelt von Festwirt Josef Schmidbauer rockt, hält es die Besucher nicht mehr an den Bänken.
Oktoberfest in München: Junge Partyband acht Stunden pro Tag im Ammer-Zelt
Zur täglichen Acht-Stunden-Präsenz auf der Wiesn tritt Sängerin Kleo Leike mit ihren Saustoi-Burschen Florian Reimer, Fabian Eckmann, Sascha Pakai und Chris Rind gegen 17 Uhr an. Zuvor hatten die Volksmusikanten Erik Berthold und Otto Göttler mit traditionellen Klängen das Tagespublikum im gemütlich-überschaubaren Ammer-Zelt unterhalten.
Nun drängen die Abendgäste an ihre gebuchten Tische (ohne Reservierung geht gar nix) und warten auf die Bayernhymne, die Schlag 19 Uhr von Aichs Senkrechtstartern im sanft gerockten Stil zelebriert wird. Traditionell wird so in der 1885 gegründeten ältesten Hendl-Braterei die Musiknacht eröffnet.
Wiesn 2022: Ammer-Zelt-Wirt entdeckt Band bei Gastspiel in Marthabräuhalle
Seit 42 Jahren ist Schmidbauer der Ammer-Festwirt. In dieser Zeit hat er erst sieben Bands verpflichtet. Saustoi ist die Nummer acht und „das Beste, was wir je hatten“. Schmidbauer, der die Gruppe persönlich bei einem Gastspiel in Brucks Marthabräuhalle gecastet und auf der Stelle verpflichtet hat, gerät schier ins Schwärmen, wenn er von der „junga und spritzign Bänd aus Oach“ spricht: „Hochprofessionell und so ganz ohne Allüren.“ Womit eigentlich schon klar ist: Saustoi im Hendl-Zelt wird keine Eintagsfliege sein.
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Sehr zur Freude von einem neuen Edelfan der Band: Pascal Black ist täglicher Stammgast. „Die junge Band ist einfach der Wahnsinn – saujung und fetzig. Jeder Abend ist anders“, urteilt der 50-jährige Zahnarzt aus Germering.
Band-Frontman Florian Reimer bestätigt: „Wir haben kein festes Programm, wir spielen je nachdem, auf was die Leute Bock haben.“ Spätestens ab 21 Uhr haben sie Bock auf Layla und fordern ihre Lust auf den umstrittenen Wiesn-Kracher auch lautstark ein.
Wiesn-Stress zehrt: Schlagzeuger nimmt ab - Band Saustoi schon für 2023 gut gebucht
Im Schnitt zweimal am Abend ist der Ohrwurm Pflicht. Bis 23 Uhr dauert der tägliche Wiesn-Wahnsinn, der auch kräftig Kondition kostet. Drummer Sascha Pakai, der am Schlagzeug körperlich am meisten gefordert ist, hat als Erster bemerkt, dass er schon nach ein paar Oktoberfest-Tagen weniger Kilo auf die Waage brachte. Dafür ist mental alles im grünen Bereich: „Nur am ersten Tag war ich etwas aufgeregt“, gesteht Sängerin Kleo.
Daheim in Aich warten derweil schon die Ur-Fans der 2015 an der Brucker Realschule gegründeten Gruppe: Gleich nach der Wiesn wird am 8. Oktober beim Aicher Weinfest im Stadl von Brucks Alt-OB Sepp Kellerer die Saustoi-Tournee 2022 beendet. „Danach ist erstmal a Ruah“, sagt Reimer. Doch 2023 hat’s schon wieder in sich, denn die Wiesn-Premiere hatte den praktischen Nebeneffekt, dass Saustoi von Veranstaltern nun noch eifriger gebucht wird.
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