Public Grave: Brucker Metal-Band kommt groß raus

Von der Bühne im Alten Schlachthof auf den Death Metal Olymp in Ecuador: So lässt sich die Blitzkarriere der Brucker Band Public Grave beschreiben. Die Belohnung für das Quartett ist ein Plattenvertrag.
Fürstenfeldbruck – Death Metal gehört nicht unbedingt zu den massentauglichsten Musikrichtungen. Harte E-Gitarren, dämonisch-grunzender Gesang und Hochgeschwindigkeits-Schlagzeug sind in der Regel nicht die Zutaten, mit denen man die Charts stürmt. In einer kleinen aber feinen Nische kann man es dennoch zu Ruhm bringen – und das sogar in Ecuador. Das jedenfalls ist Public Grave aus Fürstenfeldbruck gelungen.
Bezeichnet mich als beeindruckt
„Cadaverous Resurrection“ heißt das Album, das das Quartett in Eigenregie aufgenommen und im Oktober im Rahmen eines Konzerts im Alten Schlachthof veröffentlicht hat. „Wir haben uns schon nach einem Vertrieb umgeschaut“, erzählt Bassist Philipp „Korny“ Hauck. Um die Musik an den Mann zu bringen, griffen Korny und seine Bandkollegen Christian „Chris“ Dalisada (Gitarre), Benedikt „Beni“ Eichenseer (Schlagzeug) und Christoph „Hamby“ Hamberger (Gesang) auf eine mittlerweile gängige Methode zurück: die neuen Medien.
„Wir haben erst ein Video und Anfang Dezember dann auch das ganze Album auf dem YouTube-Kanal ,Slam Worldwide’ veröffentlicht“, erzählt Korny. Der internationale Durchbruch deutete sich schnell an: Joe Mortimer, Veranstalter des „UK Slam Fest“ kommentierte das Album mit den Worten: „Bezeichnet mich als beeindruckt.“
Voll von Gegrunze
Der große Ritterschlag sollte aber erst noch folgen. „Irgendwie wurden die Leute in Ecuador auf uns aufmerksam“, sagt Korny. Südamerika ist generell für seine große Fanbasis bei den härteren Gangarten des Heavy Metal bekannt. Und prompt wurde „Cadaverous Resurrection“ von der Zeitung „El Telegrafo“ zum Death Metal Album des Jahres gekürt. Das Lobeslied: „...eine eindrucksvolle Aufnahme voll von Gegrunze und technischer Qualität. Einfach verblüffend!“
So viele gute Rezensionen blieben freilich nicht unbemerkt. Plötzlich stand das Landshuter Plattenlabel „Rebirth the Metal Productions“ vor der Tür von Public Grave und bot an, das Album unter seinem Label zu veröffentlichen. „Die positive Resonanz hat sicher dazu beigetragen, dass uns der Plattenvertrag angeboten wurde“, sagt Korny.
Für die Band, die 2008 im Schwindo, dem Jugendcafé der Brucker Gnadenkirche, gegründet wurde, bedeutet der Plattendeal einen Riesensprung nach vorne – zumal Public Grave lange Zeit im Verborgenen spielten. „Wir haben so vor uns hingeprobt“, sagt Korny. Natürlich gab es auch Auftritte. Aber erst zehn Jahre nach der Bandgründung hat das Quartett beschlossen, ein Album aufzunehmen. „Wir haben einfach Lust gehabt, den nächsten Schritt zu machen.“
Zwei Festival-Auftritte
Der Erfolg von „Cadaverous Resurrection“ zeigt, dass dieser Schritt der richtige war – aber er soll nicht der letzte auf der Karriereleiter der Brucker Band gewesen sein. Angestachelt vom Erfolg des Debütalbums haben Public Grave noch große Pläne. Für 2019 sind bereits zwei Auftritte bei Festivals bestätigt: beim Grabbenacht Festival in Schriesheim bei Mannheim und beim „Destroy your Brain Fest“ in Regensburg. „Wenn wir da an den Erfolg anknüpfen können, dann machen wir vielleicht auch eine Europa-Tournee oder treten auf den größeren Festivals wie in Wacken auf“, sagt Korny voller Selbstbewusstsein.