- vonThomas Steinhardtschließen
Im Zuge der Debatte um die geplante Sparkassenfusion wird es weitere Gutachten geben. Nachdem die Stadt Dachau und der Landkreis Landsberg selbst Untersuchungen angestrengt haben beziehungsweise anstrengen möchten, will nun auch der Landkreis Bruck eine eigene Expertise auf den Weg bringen.
– Wenn die denkbaren Fusionspartner in Landsberg und Dachau eigene Gutachten machen, dann kommt Bruck nicht umhin, selbiges zu tun: Das war in etwa die fraktionsübergreifend akzeptierte Logik am Montag im Kreisausschuss, nachdem Kreisrat Peter Falk (SPD) auf die Entwicklung in den Nachbarkreisen hingewiesen hatte. Landrat Karmasin („Ich sehe das ein“) verwies darauf, dass der ursprünglich geplante Zeitablauf mit der Sondersitzung im März so aber nicht mehr zu halten sei. Kreisrat Martin Runge (Grüne) fühlte sich bestätigt. Er fordere eine Begutachtung aus der Sicht der jeweiligen Gebietskörperschaft seit dem Jahr 2016, betonte er.
Mit einer Verzögerung von mindestens einem Viertel Jahr rechnet der Brucker Sparkassen-Chef Klaus Knörr, der eigentlich am Ende des ersten Quartals oder zu Beginn des zweiten Verträge vorlegen wollte. „Wir glauben, dass alles auf dem Tisch liegt“, sagt Knörr, der betont, dass man irgendwann Entscheidungen treffen müsse. Er fragt sich: „Traut man außenstehenden Gutachtern mehr als den Vorständen?“, betont aber auch: „Keiner soll das Gefühl haben, irgendwo hineingedrängt oder ausgehebelt worden zu sein.“ Den politischen Prozess müsse man schlicht akzeptieren, sagt Knörr, dessen Haus vor einiger Zeit ebenfalls ein Gutachten in Auftrag gegeben und dann präsentiert hatte. Knörr glaubt, dass weitere Schritte trotzdem noch vor der Sommerpause möglich seien. Einen Beschluss konnte der Kreisausschuss am Montag aus formalen Gründen nicht fällen. Nun wird eruiert, wie es weitergeht (Neue Sitzung, dringliche Anordnung?).
Aus Sicht der Kommunen geht es bei der Fusion nicht nur um Einfluss und die Filialen vor Ort, sondern auch die Gewerbesteuer. Die Fusion hat zum Ziel, eine größere Einheit zu bilden und die Bank (dann Amper-Lech-Sparkasse) in Zeiten von Niedrigzinsen und steigenden regulatorischen Zwängen zukunftsfähig zu machen.