Stadtbibliothek stockt Vorrat an elektronischen Medien auf

Nachdem in der Corona-Krise das öffentliche Leben runtergefahren wird, bleibt Zeit für ein gutes Buch daheim.
Fürstenfeldbruck – Daher haben sich viele noch vor der Schließung der Stadtbibliothek mit Schmökerstoff eingedeckt. Nachschub gibt es auch – über E-Books.
Am Montag, dem letzten Öffnungstag, ging es in der Aumühle noch mal zu. „Es war sehr viel los“, sagte Bibliotheksleiterin Diana Rupprecht. Scheinbar wollten sich die Bürger für die anstehenden Ausnahmewochen noch mit Büchern, Filmen und Hörspielen eindecken. So hatten die Mitarbeiter nochmal jede Menge zu tun.
Hamstern war jedoch auch bei der Aumühle nicht notwendig, denn die Bibliothek bietet einen breiten Onlinedienst an. Die Bibliothek gehört einen Verbund mit zwölf Büchereien an. Über eine Plattform können sich Kunden ihre Lektüre von zu Hause aus auf Laptop, Smartphone oder E-Reader laden. Ausreichend Lesestoff steht zur Verfügung, verspricht Rupprecht. „Wir haben im Verbund besprochen, dass jeden Tag Medien bestellt werden.“ Auch Mehfachexemplare beliebter Bücher sollen angeschafft werden. „Wir wollen gerade in der Zeit, in der die Bibliotheken geschlossen sind, mehr anbieten.“
Auch für Kinder bis zwölf Jahre gibt es ein Online-Angebot: die TigerBooks. Mit einer entsprechenden App, die aufs Handy oder Tablet geladen werden kann, stehen altersgerechte, interaktive Medien bereit. So müssen auch die Kleinen nicht auf Lektüre verzichten.
Das Onlineangebot kann jeder Bürger mit einem gültigen Bibliotheksausweis nutzen. Es ist auf der Homepage der Bibliothek erklärt. „Das ist eine gute Überbrückungsmöglichkeit“, sagt Rupprecht. „In so einer Situation zeigt sich, wie toll es ist, so ein zusätzliches Angebot zu haben.“ Einen Tipp hat die Bibliotheksleiterin auch noch: „Beim Onlineangebot gibt es auch ältere Titel, durch die man sich mal stöbern kann. Da ist die ein oder andere Perle dabei.“
Die coronabedingte Schließzeit nutzen die Mitarbeiter vorerst, um noch Medien zurückzustellen, neues zu bestellen und Konzepte für zusätzliche Veranstaltungen zu erstellen. „Jeder wird auch ein bisschen Überstunden abbauen.“ Telefonisch und per E-Mail sind die Mitarbeiter erreichbar. Die Kunden können ihre ausgeliehenen Medien online verlängern. Angst vor Säumnisgebühren braucht keiner haben. „Es fallen keine Gebühren an“, versichert die Bibliotheksleiterin. Außerdem gibt es einen Rückgabeautomaten am Eingang der Bibliothek, den die Kunden auch jetzt nutzen können. „Das ist ganz gut, dann ist am ersten Öffnungstag nicht ein so großer Rücklauf.“ chr/imu