Das Regionalmanagement des Landratsamtes führt noch bis Ende des Jahres das Projekt „MundArt“ an verschiedenen Schulen im Landkreis durch. In Kooperation mit unterschiedlichsten lokalen Vereinen soll den Schülern der bairische Dialekt näher gebracht werden.
Oder muss es bayerisch heißen? Oder gar etwa bayrisch? Das Regionalmanagement Fürstenfeldbruck hat in einem Brief an Eltern gleich alle drei Schreibweisen verwendet. Welche ist die richtige? Kreisheimatpfleger Sepp Kink klärt auf.
-Herr Kink, was ist richtig: Bairisch, bayerisch oder bayrisch?
Grundsätzlich unterscheidet man bei der Schreibweise zwischen Staatsgebiet und Sprachraum. Im Zusammenhang mit dem in Bayern und Österreich gesprochenen Dialekt ist „bairisch“ die korrekte Schreibweise. Ob es „bayrisch“ tatsächlich gibt, da müsste auch ich im Duden nachschauen.
-Was assoziieren Sie mit Dialekt?
Mein Heimatbegriff hängt maßgeblich mit dem Dialekt zusammen. Es ist sehr wertvoll, wenn man quasi zweisprachig aufwächst. Was aber nicht heißt, dass ich mich nicht genauso gut mit anderen, die meinen Dialekt nicht sprechen, verstehe, zum Beispiel mit Franken.
-Seit 2009 wird Bairisch von der UNESCO als bedroht eingestuft. Braucht es mehr derartige Projekte an Schulen, damit der Dialekt nicht ausstirbt?
Dialekt gehört gepflegt. Aber Dialekt ist auch etwas sehr Regionales. In Türkenfeld zum Beispiel wird anders gesprochen als in Wichtig ist, dass Schulprojekte in diese Richtung nachhaltig sind und dass man die Kinder an Schulen einfach wieder im Dialekt reden oder Theater spielen lässt. Vor allem auch die Eltern muss man von der Bedeutung des Dialekts überzeugen. Ich habe beobachtet, dass viele Moderationen von Vereinsveranstaltungen im Landkreis auch mittlerweile wieder auf Bairisch durchgeführt werden. Dass der Dialekt ausstirbt, glaube ich daher nicht.
Der Duden (online) kennt die Schreibweise „bayrisch“ tatsächlich. Sie wird darin als Synonym zur gängigen Formulierung „bayerisch“ geführt. In einer etwas älteren, gedruckten Form, kennt der Duden das Wort in dieser Form nicht.
Weil er das „R“ seinem Dialekt gemäß ausspricht, glaubt die Lehrerin eines Elfjährigen aus Ohlstadt an einen Sprachfehler - und treibt dem Buben sein „R“ aus.