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Asylhelferkreis bangt um Fortbestand

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Von: Klaus Greif

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Suchen dringend Mitstreiter (v.l.): Heinz Wichert, Gertrud Hecker, Bernhard Rieger, Fereschteh Erschadi-Zimmermann, Brigitte Breidenbach und Siegfried Schomburg vom Arbeitskreis Asyl.
Suchen dringend Mitstreiter (v.l.): Heinz Wichert, Gertrud Hecker, Bernhard Rieger, Fereschteh Erschadi-Zimmermann, Brigitte Breidenbach und Siegfried Schomburg vom Arbeitskreis Asyl. © Privat

Der Arbeitskreis (AK) Asyl wird in diesem Jahr 20 Jahre alt. Aber ein Anlass, um groß zu feiern, ist dieses Jubiläum nicht. Grund: Er braucht dringend weitere Mitstreiter, um seinen Fortbestand zu sichern.

Germering – Die Mitglieder des AK Asyl kümmern sich seit 20 Jahren um die Menschen, die in der damals neuen Unterkunft am Starnberger Weg untergebracht wurden. Die Aufgaben der Helfer reichen von Deutschunterricht über die Hausaufgabenunterstützung von Kindern bis hin zu Hilfsangeboten im täglichen Leben wie Arztbesuche, Behördengänge und schulische Angelegenheiten. Um dies alles weiter zu gewährleisten, benötige man unbedingt weitere Unterstützer, erklärt der langjährige Sprecher des AK, Siegfried Schomburg. Andernfalls sei der Fortbestand des Arbeitskreises nicht gewährleistet.

Schomburg engagiert sich seit 17 Jahren im Arbeitskreis für geflüchtete Menschen. Den Vorsitz des AK gab er nach 13 Jahren auf – die Arbeit als Helfer ging aber weiter. Rückblickend erinnert sich Schomburg, dass sich in seiner Zeit beim AK vor allem die Herkunft der Menschen geändert habe: „Als ich vor 17 Jahren in den AK Asyl kam, lebten in der Unterkunft viele Geflüchtete aus dem Irak, aus Äthiopien und anderen afrikanischen Ländern. Vor etwa zehn Jahren kamen vor allem Menschen aus Afghanistan und später auch aus Syrien zu uns. Und heute sind Afrikaner, viele davon aus Nigeria, in der Mehrzahl.“

Immer mehr Kinder

Die Geflüchteten, die heute kommen, werden Schomburg zufolge mehr von Landsleuten unterstützt als früher. Das mittlerweile allgegenwärtige Smartphone erleichtere in dieser Hinsicht vieles. Früher seien Menschen gekommen, die völlig hilflos waren. Das sei jetzt anders geworden.

Ein großer Unterschied zu den Anfängen des AK sei auch, dass heute viel mehr Kinder in der Unterkunft lebten als früher. Derzeit seien es über 30, die meist afrikanische Eltern haben.

Engagement nimmt ab

Die Bereitschaft, sich ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe zu engagieren, sei in den Jahren 2014/15 noch sehr groß gewesen, erklärt Schomburg weiter. Es war die Zeit, als vor allem Flüchtlinge aus Syrien nach Deutschland kamen und die damalige Kanzlerin Angela Merkel ihr berühmtes „Wir schaffen das“ sagte. Aktuell sei es dagegen immer schwieriger, Ehrenamtliche zu gewinnen, sagt Schomburg.

Er weist zudem noch auf ein anderes Problem hin, das die Arbeit in der Flüchtlingshilfe nicht einfacher macht: Wegen der hohen Zahl an Ukraine-Flüchtlingen werde es immer problematischer, für die anerkannten Asylbewerber bezahlbare Wohnungen zu finden.

Kontakt

Wer sich im AK Asyl engagieren will, soll sich per E-Mail an kontakt@ak-asyl-germering.de wenden oder unter Telefon (0160) 98 69 18 22 beim AK melden.

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