Geothermie: Stadt hofft auf Bundesgelder

Die Stadt geht den nächsten Schritt in Richtung Geothermie. Die Verwaltung stellt einen Förderantrag beim Bundeswirtschaftsministerium zur Durchführung einer Machbarkeitsstudie.
Germering – Der Werkausschuss hat die Nutzung der Geothermie schon vor einem halben Jahr in die Wege geleitet. Das mit der Erstellung des Energienutzungsplanes beauftragte Institut für systemische Beratung der Hochschule Landshut hatte die Chancen dafür trotz der Investitionskosten von über 100 Millionen Euro als machbar und sinnvoll eingestuft. Als idealer Standort wurde das Kasernengelände am südlichen Ende der Otto-Wagner-Straße vorgeschlagen. Näheres sollte eine Machbarkeitsstudie klären, die mit bis zu 50 Prozent durch Bundesmittel unterstützt werde, empfahl damals Prof. Petra Denk.
Um dies umzusetzen, hat die Stadt einen externen Partner ins Boot geholt: das Institut für nachhaltige Energieversorgung (INEV). Geschäftsführer Prof. Dominikus Bücker stellte jetzt im Werkausschuss vor, was die Stadt tun muss. Die Machbarkeitsstudie sei dringend notwendig, um sich Varianten anzuschauen und Möglichkeiten zu beschreiben und diese von Ingenieuren durchrechnen zu lassen.
Schon bei dieser Studie geht es laut Bücker um große Summen. Die neu gestaltete Bundesförderung effiziente Wärmenetze (BeW) greift hier unterstützend ein. Voraussetzung dafür ist ein Antrag, der einerseits eine Projektskizze des geplanten Wärmenetzes beinhaltet. Andererseits muss die technische Leistungsbeschreibung der Anlage umrissen werden. Mit Unterstützung von Andreas Robrecht vom städtischen Bauamt bereite man beides gerade vor.
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Die Ausschreibung der Machbarkeitsstudie wird laut Bücker wohl bis Dezember über die Bühne gehen. Die Angebote sollen bis Ende Februar bei der Stadt eingehen. Bis September müsste dann die Umsetzung geklärt sein, so Prof. Dominikus Bücker. Es könne sich aber auch noch verzögern.
Voraussetzung für die Bundesförderung ist laut Bücker auch eine Bürgerbeteiligung. Dies wurde von SPD-Sprecher Daniel Liebetruth mit Blick auf das Beispiel Puchheim als sehr wichtig angesehen. In der Nachbarstadt war vor vier Jahren ein Geothermie-Projekt per Bürgerbegehren gestoppt worden. Laut Prof. Dominikus Bücker spielt die Bürgerbeteiligung zwar erst im weiteren Prozess eine Rolle. Allerdings muss in der Machbarkeitsstudie schon ausgearbeitet werden, wie diese aussehen soll.
Gerhard Blahusch (Grüne) wollte wissen, wie oft Förderanträge gebilligt werden. Antwort von Bücker: „Wenn die Anforderungen erfüllt werden, immer.“
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