151 Absolventen des Max-Born-Gymnasiums bekamen am Freitag ihre Abschlusszeugnisse. In den Reden spielten die „Friday-for-Future“-Bewegung und der Begriff der Reife eine große Rolle. Es gab aber auch Töne, die die festliche herausgeputzten jungen Frauen und Männer über ihren großen Tag hinaus zum Nachdenken anregen sollten.
Seit einigen Jahren findet die Zeugnisübergabe im Orlandosaal statt. Das sei nicht nur der großen Bedeutung dieses Anlasses geschuldet, wie Oberstufenkoordinatorin Karin Lehner erklärte. Es liege auch an der schieren Zahl der Absolventen, beziehungsweise deren Familien und Freunde, die zur Feier kommen. 2009 seien es noch 90 Abiturienten gewesen – heuer 151. Dass die Stadthalle klimatisiert ist, war an diesem hochsommerlichen Tag allen willkommen.
Einen „wonderful Friday für einen ganz besondere Zukunft“ wünschte Landrat Thomas Karmasin launig den Abiturienten. Dann schaltete der Landrat um auf Ernst: Das Reifezeugnis bescheinige lediglich die Hochschulreife. „Mit dem Nachreifen sollten Sie niemals aufhören, auch wenn Sie wissen, dass Ihr Handy immer schneller ist, als Ihr Hirn.“
Schulleiter Robert Christoph findet es wichtig für seine Überzeugungen einzustehen
Schulleiter Robert Christoph sagte, die Generation Thunberg habe mit den Freitagsdemonstrationen nicht zuletzt eine Debatte über den Wert des Unterrichtes angestoßen. Im Leben Ziele zu haben, Mauern in Köpfen einzureißen und für seine Überzeugungen einzustehen seien sehr wichtig. „Ihr wichtigstes Ziel sollte es aber sein, die freie Gesellschaft zu erhalten, die es Ihnen ermöglichte, Ihr Abitur zu machen und zu Demonstrationen zu gehen, ohne sich vor Folgen fürchten zu müssen.“
„Ihr seid die Zukunft, und das nicht nur an diesem Freitag.“ So formulierte es die Schulreferentin der Stadt, Barbara Hagmann. Die jungen Leute sollten aber nie vergessen, dass man alleine vielleicht Erfolg haben, aber auch einsam sein könne. Elternbeiratsvorsitzende Eva Kuchler erinnerte die Absolventen daran, wie viel Unterstützung sie von Lehrern und Eltern erhalten hatten. Vor den Abi-Prüfungen wurden sogar kleine Snacks gereicht.
Mit Sekt und Butterbrezn das Abitur feiern
Mit Butterbrezn, Wraps, Sekt und alkoholfreien Getränken klang dann auch die Abiturfeier aus. Während sich die Absolventen zu einem allerletzten Gruppenbild versammelten, nutzten Familien und Freunde die Gelegenheit, sich im Foyer und auf dem Vorplatz zu unterhalten und Bekannte zu begrüßen. Geschmunzelt wurde unter anderem über einen Mini-Lapsus bei einer Musikdarbietung. Der Gitarrist der Generation „Digital native“ bemerkte erst nach bangen Augenblicken, dass sein E-Instrument deshalb keinen Ton von sich gab, weil der Stecker draußen war.
von Sabine Kuhn
So wurde im Carl-Spitzweg-Gymnasium gefeiert.