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Kasernen-Kunst für den guten Zweck

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Von: Ulrike Osman

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Kunst für einen guten Zweck ist derzeit in der alten Kaserne auf dem WiFo-Gelände zu sehen. Zum ersten Mal veranstaltet der Kunstkreis Germering eine Ausstellung, bei der rund 200 Werke zu deutlich günstigeren Preisen als üblich unters Volk gebracht werden sollen. Der komplette Erlös geht an den Sozialdienst.

Germering – „Jahresgaben“ heißt die Ausstellung, die sich auf viele Räume und Gänge im Erdgeschoss des vorderen Kasernengebäudes erstreckt. Ein ungewöhnlicher Begriff, mit dem vermutlich nicht nur OB Andreas Haas im ersten Moment wenig anzufangen wusste. Er hatte sich für die Vernissage jedoch schlau gemacht und herausgefunden, dass es sich nicht um eine Wortneuschöpfung, sondern um eine vergessene Tradition handelt.

Schon um 1800 führten Kunstvereine in Deutschland einmal im Jahr eine Aktion durch, bei der ein Originalbild – eben die Jahresgabe – sowie Kopien dieses Bildes verlost wurden. Letztere bezeichnete man als Nietenblätter. „Nietenblätter gibt es hier nicht“, lobte der OB nach einem Rundgang.

In jedem Raum, hinter jeder Ecke erwarten den Besucher sehenswerte Originale in einer Vielzahl an Stilrichtungen und Techniken. 30 Künstler zeigen Arbeiten aus den Bereichen Malerei, Grafik, Druck, Bildhauerei und Fotografie. Es gibt Gegenständliches und Abstraktes, Keramikfiguren und Installationen. Preislich liegen die Werke 50 bis 70 Prozent unter dem Normalpreis. Die günstigsten Bilder sind für 30 Euro zu haben. „Die Ausstellung ist eine gute Gelegenheit, eine eigene Sammlung anzufangen oder eine vorhandene zu erweitern“, stellte der OB fest. Dass der Erlös einem sozialen Zweck zugute kommt, sei „eine Bereicherung für Germering“.

Den Aktiven vom Kunstkreis ist es wichtig, sich als örtlicher Verein über das kreative Schaffen hinaus im Ort zu engagieren. Außerdem wollen sie die Kaserne als Ausstellungsraum etablieren. Das passt gut zu den Plänen der Stadt, die hier mittelfristig ein Kunst- und Kulturzentrum schaffen möchte.

Besonders froh über die Aktion ist man beim Sozialdienst. Das gespendete Geld soll als Anschubfinanzierung für ein neues Angebot dienen: Alltagsbegleitung für Senioren mit Pflegegrad. „Es geht um verschiedene zusätzliche Hilfen, zum Beispiel Begleitung bei Spaziergängen oder beim Einkaufen“, erklärt Sozialdienstleiterin Sabine Brügel-Fritzen. „Wir hoffen, dass viele Exponate verkauft werden“, fügt sie mit Blick auf die reich bestückten Kasernenwände hinzu. Das hoffen auch Ausstellungsorganisator Peter Hill und die stellvertretende Kunstkreisvorsitzende Vera Greif. „Wenn die Ausstellung ein Erfolg wird, machen wir es wieder“, verspricht sie.


Die Ausstellung

läuft bis zum 12. Dezember und ist täglich von 12 bis 16 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

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