Aufatmen in Germering: Projekt Kiesabbau bei Planegg gestoppt

Das Kiesabbauprojekt auf der so genannten Dickwiese im Planegger Holz ist gestoppt. Die Firma Glück hat ihren Antrag auf landesplanerische Beurteilung bei der Regierung von Oberbayern zurückgezogen. Sie will sich nun auf Forst Kasten konzentrieren.
Germering/Planegg – Das Vorhaben war auf heftigen Widerstand gestoßen. Im Raumordnungsverfahren, das zunächst nur klärt, ob ein Projekt raumverträglich ist, hatten die Gemeinden Planegg, auf deren Flur die Dickwiese liegt, Gräfelfing, Krailling und die Stadt Germering ihre Ablehnung kundgetan, ebenso wie Umweltverbände. Größte Sorgen waren die Zerstörung einer Naherholungsfläche sowie die Zunahme des Lkw-Verkehrs. Eines der Argumente gegen den Kiesabbau auf der Dickwiese war auch, dass diese kein Vorranggebiet ist.
Unter dem Motto „Rettet den Würmtaler Wald!“ taten sich Bürgerinitiativen und Privatleute aus dem Würmtal und Germering zusammen. Bis Ende November sammelten sie laut eigener Aussage 12 500 Unterschriften gegen „Kahlschlag und Kiesabbau in Forst Kasten und Planegger Holz“. Der Ausschuss für Energiewende, Landwirtschafts- und Umweltfragen des Münchner Kreistags lehnte das Projekt Anfang Oktober ebenfalls ab. Bis zum Jahresende war eine Entscheidung der Regierung von Oberbayern erwartet worden, ob ein Genehmigungsverfahren gestartet wird.
Dazu wird es nun nicht mehr kommen. Am Montag ging ein Schreiben an sämtliche Träger öffentlicher Belange. Darin informiert die Behörde, dass das Raumordnungsverfahren eingestellt wurde – auf Initiative der Firma Glück. Markus Wahl, Geschäftsführer des Unternehmens, bestätigte dies auf Merkur-Anfrage. Die Aufmerksamkeit der Firma Glück gelte jetzt dem Kiesabbau im Forst Kasten. „Wir glauben, dass wir dort relativ gute Chancen haben.“ Derzeit sei die Dickwiese kein Thema mehr, ein endgültiges Aus mochte er nicht bestätigen. „Es wäre schön, wenn man wüsste, was in 1000 Jahren ist.“
Parallel zur Diskussion um die Dickwiese - das war die ursprüngliche Planung - treibt die Kiesabbaugegner der Plan der Heiliggeistspital-Stiftung der Landeshauptstadt München um, in Forst Kasten auf einer Fläche von 9,5 Hektar Kies abbauen zu lassen. Die Firma Glück war bei der laufenden Ausschreibung faktisch ausgeschlossen worden, weswegen Stiftung und Unternehmen einen Rechtsstreit ausfechten. „Wir glauben, dass die Stadt München sich wieder mit uns an den Verhandlungstisch setzt“, sagte Markus Wahl. „Wir denken, dass wir eine relativ gute Chance haben.“