- vonKlaus Greifschließen
Die Bebauung des Kreuzlinger Felds ist einen entscheidenden Schritt näher gerückt. Der Bauausschuss hat die Aufstellung eines Bebauungsplanes beschlossen.
Germering – Der Allinger Bauunternehmer Thomas Vilgertshofer hat als Eigentümer fast des gesamten Areals im Umwelt-, Planungs- und Bauausschuss vor sechs Wochen eine neue Planung vorgestellt. Damals war vor allem neu, dass er weniger Häuser mit fünf Geschossen errichten wolle als ursprünglich vorgesehen.
Die Zahl der Menschen, die künftig einmal hier leben sollen, bezifferte Vilgertshofer damals mit rund 1550. Diese Zahl war den Stadträten offensichtlich zu hoch. Bei der neuerlichen Vorstellung der Pläne am Dienstag im Ausschuss war die zu hohe Verdichtung immer wieder Thema der Äußerungen der einzelnen Fraktionen. Nur die Vertreter der SPD wollten mit der unveränderten Vilgertshofer-Planung in das Bauleitverfahren eintreten. Tinka Rausch (SPD) begründete dies unter anderem mit der großen Chance, bezahlbaren Wohnraum für die Germeringer zu schaffen. Germering kann den Siedlungsdruck in München nicht ausbremsen: „Selbst wenn wir eine Glasglocke über die Stadt stülpen würden, würde das nichts ändern.“
Reihenhäuser könnte sich niemand leisten
Die schärfste Ablehnung der geplanten Bebauung kam von Karin Sepp (ÖDP). Sie könne nicht verstehen, warum Vilgertshofer in Germering so dicht baue, während er in Alling bei seinen Projekten viel behutsamer vorgehe. Der Bauunternehmer antwortete, dass man Germering nicht mit Alling vergleichen könne. Eine Bebauung mit Reihenhäusern würde zudem nicht funktionieren, weil sich das keiner leisten könne.
Agnes Dürr (Grüne) forderte für ihre Fraktion eine Reduzierung der Geschossfläche um 20 Prozent. Ihr Antrag wurde allerdings mit 12:3-Stimmen abgelehnt.
Die CSU ging etwas weniger weit. Sprecherin Manuela Kreuzmair beantragte, dass die in den Plänen verbliebenen elf von ursprünglich 23 fünfgeschossigen Gebäude auf maximal vier Geschosse – Erdgeschoss plus drei Stockwerke – reduziert werden. Dieser Antrag wurde dann nach einer längeren Diskussion und einer kurzen Sitzungsunterbrechung auch mit neun zu sechs Stimmen angenommen.
Aus Sicht von Robert Baumgartner (SPD) fallen mit dem Verzicht auf die höheren Häuser insgesamt 45 Wohnungen weg. Das sei angesichts der Tatsache, dass 30 Prozent der Wohnungen sozialverträglich angeboten werden müssen nicht unwichtig: „Das hat ja einen Preis.“ Seine Fraktionskollegin Tinka Rausch brachte vergeblich noch ein anderes Argument ins Spiel. Die 45 Wohnungen im 4. Stock wären mit Dachterrassen die schönsten im gesamten Baugebiet geworden. Es sei traurig, wenn die jetzt gestrichen werden.
Geplant sind eine Schule, ein Supermarkt und ein Kinderhaus
Mit dem Streichen der elf Wohnungen würden jetzt 25 viergeschossige, 13 dreigeschossige, elf zweigeschossige und ein eingeschossiges Gebäude entstehen. Bei letzterem handelt es sich um einen Supermarkt südlich der Feuerwehr am Starnberger Weg. Geplant sind außerdem eine Grundschule und ein Kinderhaus am südwestlichen Ende des Areals.
Die Planung wird sich aber sicher noch ändern. Schon in der Sitzung bestätigte Vilgertshofer, dass sich mittlerweile auch der Eigentümer des Grundstücks direkt entlang der Kreuzlinger Straße am Vorhaben beteiligen wolle. Dann blieben nur noch zwei Flächen frei, die sich zwischen der geplanten Wohnbebauung und den Bereichen Feuerwehr/Supermarkt/Schule befinden. Diese Eigentümer wollen ihre Areale weiterhin landwirtschaftlich nutzen. Dies wird auch problemlos möglich sein, antwortete Vilgertshofer schließlich auf eine entsprechende Nachfrage.