- vonKlaus Greifschließen
Die Freibad-Saison wird mindestens bis zum 20. September verlängert. Grund: Das Hallenbad kann nicht wie geplant öffnen, weil die Reparatur der Hagelschäden noch nicht abgeschlossen ist.
Germering – Das Hagelunwetter vom Pfingstmontag hat das Hallenbad stärker getroffen als zunächst gedacht. Stadtwerkechef Roland Schmid hatte noch vor den Sommerferien im Werkausschuss darüber berichtet, dass die Dachhaut über dem Schwimmbecken perforiert worden ist. Folge: Wasser gelangte ins Innere, beschädigte die Akustikdecke und tropfte nach unten. Bis zur geplanten Wiedereröffnung des Bades nach den Sommerferien am 9. September sollte das Dach deswegen erneuert werden. Dieser ehrgeizige Zeitplan kann jetzt aber nicht eingehalten werden.
Das Dach wird erneuert
Bei einer Besichtigung vor Ort mit Bäderleiter Gerd Felder und Technik-Chef Franz Schmatz wird deutlich, welche Ausmaße die Reparaturarbeiten haben. Von außen sieht das Hallenbad eigentlich aus wie immer. Lediglich mehrere Bauschutt-Container und Fahrzeuge von Fachfirmen geben einen Hinweis auf aktuelle Arbeiten. Auf dem Bad sind Dachdecker immer noch mit der Erneuerung der rund 1300 Quadratmeter umfassenden Dachfläche beschäftigt.
Komplett eingerüstet
Im Bad selbst ist man deswegen zunächst fast erschrocken vom Anblick, der sich einem bietet. Sowohl der Bereich des Springerbeckens als auch der des großen Schwimmerbeckens ist komplett eingerüstet – nicht nur an den Wänden sondern auf der gesamten Fläche. Der komplette Fliesenboden in und außerhalb der Becken ist mit Schutzplatten abgedeckt worden, auf denen die Gerüstfüße stehen.
Die Einrüstung geht bis etwa zwei Meter unter die Hallendecke und ist komplett begehbar. Nur so war es möglich, dass die beschädigte Akustikdecke demontiert und erneuert werden konnte. Eine Trockenbau-Firma ist zurzeit mit der Abdichtung des Bereichs über dem 25-Meter-Becken beschäftigt. Die Arbeiter sind zuversichtlich, dass dies in wenigen Tagen beendet ist. Dann geht es an das Schrägdach über dem Springerbecken.
Schwimmverein muss trainieren können
Laut Bäderleiter Felder ist man mit den Arbeiten zwar voll im Zeitplan. Bis zum 9. September sei das Bad aber auf keinen Fall fertig. Alleine die Demontage der Gerüste dauert rund eine Woche. Dabei schwingt dann immer auch die Angst mit, dass die schweren Gerüstaufbauten trotz aller Schutzmaßnahmen die Bodenfliesen beschädigt haben.
Im schlimmsten Fall müsste die Freibad-Saison noch länger ausgedehnt werden. Denn eines wird laut Felder auf alle Fälle sicher gestellt: Der Schwimmverein Neptun muss trainieren können. Das sei aber kein größeres Problem. Die Wassertemperatur im Freibad könne ohne größeren Aufwand bei rund 26 Grad gehalten werden, so Felder: „Wir nutzen die Abwärme des Eisstadions, das seit dem vergangen Wochenende für das Eishockeytraining in Betrieb ist.“
Die Kosten, die durch den Hagelsturm entstanden sind, sind wahrscheinlich noch höher als die im Ausschuss genannten 500 000 Euro. Felder schätzt, dass es sich auf 800 000 bis eine Million Euro zubewegen könnte. Die Versicherung hat die Übernahme der Kosten zugesagt.