- vonAndreas Daschnerschließen
Der Zeitpunkt hätte passender nicht sein können: 42 Jahre nach dem letzten Medaillengewinn bei Olympia und pünktlich zum Sensationssieg der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft über Weltmeister Schweden in Pyeongchang besuchte ein Held von damals den Nachwuchs in Germering: Erich Kühnhackl trainierte mit den Wanderers.
– Der Jahrhundert-Eishockeyspieler war im Polariom: Erich Kühnhackl, Rekordtorschütze der deutschen Nationalmannschaft, hat den Nachwuchs der Germeringer Wanderers besucht und dabei finanzielle Unterstützung mitgebracht. Satte 42 Jahre ist es her, dass die damalige Nationalmannschaft Geschichte geschrieben und zuletzt Edelmetall bei Olympia gewonnen hat: 1976 in Innsbruck war Kühnhackl der Leistungsträger. Da passte es nur zu gut, dass sich der mittlerweile 67-jährige Kleiderschrank auf Kufen – so der frühere Spitzname des 1,96 Meter großen Hünen – in den Tagen des Triumphe in Südkorea die Ehre gab.
Im Gepäck hatte Kühnhackl einen Scheck seiner Stiftung zur Förderung des Eishockey-Nachwuchses in Höhe von 3000 Euro. Die Wanderers hatten sich um den Zuschuss beworben und den Zuschlag bekommen. Die Vergabe erfolgte bei der Menge der Bewerbungen im Losverfahren. „Die Förderung einer guten Jugendarbeit steht dabei natürlich im Vordergrund“, sagte Kühnhackl im Polariom. Und die sei bei den Wanderers mit zahlreichen Teams im Nachwuchsbereich gegeben. „Die Vereine habe gemerkt, dass der Sport am Nachwuchs hängt“, so der frühere Landshuter Bundesligaspieler. Das koste zwar viel Zeit und vor allem auch Geld. „Aber es lohnt sich.“
Um die Vereine dabei zu unterstützen, hat Kühnhackl mit einer Reihe Mitstreitern seine Stiftung ins Leben gerufen. Ausrüstung, Auswärtsfahrten – die Ausgaben nicht nur für die Vereine, sondern auch für die Eltern sind enorm. „Da wollen wir helfen“, sagt Kühnhackl, dessen Sohn Tom in der nordamerikanischen Profiliga NHL bei den Pittsburgh Penguins sein Geld verdient.
Bevor Kühnhackl den Scheck an Nachwuchstrainer Florian Winhart überreichte, ließ er es sich nicht nehmen, mit den jungen Spielern aufs Eis zu gehen. Keiner der Nachwuchsspieler hat den im Jahr 2000 zum deutschen Eishockey-Spieler des Jahrhunderts gewählten Altstar in dessen aktiver Zeit erlebt. Doch die Talente lauschten andächtig den Tipps der lebenden Eishockey-Legende. Und vielleicht ist in naher Zukunft auch einer der Nachwuchs-Akteure mal auf dem Eis, wenn die Nationalmannschaft wieder Geschichte schreibt. Die Chancen dafür sieht Kühnhackl durchaus gegeben.