Germerings OB Haas wiederholt sein Traumergebnis

OB Andreas Haas hat sein Amt erfolgreich verteidigt. Mit 68,9 Prozent der Stimmen wurde er in seine dritte Amtszeit als Rathauschef gewählt. Grünen-Kandidatin Agnes Dürr holte mit 19,4 Prozent ein respektables Ergebnis. SPD- Anwärter Johannes Landendinger kam auf 11,8 Prozent. Die Wahlbeteiligung stieg leicht auf 52 Prozent.
Germering – Es war ein fast gespenstisches Bild, das sich am Sonntag ab 18 Uhr im Foyer des Rathauses bot. Wo bei vergangenen Wahlen zahlreiche Vertreter sämtlicher Parteien auf die Ergebnisse warteten, war es diesmal zunächst nur eine Handvoll –auch dieses Ereignis stand natürlich im Bann der Corona-Krise. Die SPD war mit mehreren Stadtratskandidaten und OB-Kandidat Johannes Landendinger zunächst alleine auf weiter Flur.
Die Genossen nahmen die erste Trendmeldung mit Ernüchterung auf, die auf einem großen Bildschirm zu sehen war. Dabei hatte Landendinger da noch fast 15 Prozent – was sich im Verlauf des Abends stetig nach unten bewegte. Am Ende kam er nur auf 11,7 Prozent. Landendinger gestand, dass das nicht unerwartet gekommen sei. „Dafür, dass ich unbekannt bin, ist es gar nicht so schlecht,“ meinte der erst vor kurzem aus dem Landkreis Dachau nach Germering gezogene Landendinger. Er gratuliere Haas zu seinem Sieg und meinte anerkennend: „Es war ein sehr fairer Wahlkampf.“
Das sah auch der Amtsinhaber so, der kurz nach 19 Uhr mit Ehefrau Petra und den Töchtern Antonia und Katharina ins Rathaus kam. Haas erklärte in einer kurzen Rede, dass er sich einerseits freue. Andererseits habe man aber auch am Wahltag gespürt, wie das Coronavirus immer stärker in das normale Leben eingreife. Wichtig ist für Haas jetzt vor allem eins: „Wir müssen schauen, dass wir in einer Stadtgesellschaft wie Germering zusammenhalten.“ Das werde die größte Herausforderung für die nächste Zukunft und werde auch den neuen Stadtrat sofort fordern.
Dass dies gelingen kann, habe auch der faire Wahlkampf gezeigt: „Das zeichnet Germering aus.“ An dieser Stelle gab es spontanen Applaus auch von den anwesenden SPD-Politkern. Der Rathauschef bedankte sich bei allen, die zur Wahl gegangen sind: „Das war ja nicht selbstverständlich.“ Auch bei den Wahlhelfer, die sich teils kurzfristig zur Verfügung stellten – noch am Wahltag hatte es weitere Absagen wegen des Cornonavirus gegeben, bedankte sich der alte und neue OB eigens.
Er werde die dritte Amtszeit wie schon die beiden vorherigen mit großer Leidenschaft angehen, so Haas abschließend: „Das schafft zwar manchmal Leid, es ist aber auch viel Freude dabei.“
Grünen-Kandidatin Agnes Dürr, sie war auch vor sechs Jahren schon gegen Haas angetreten. Sie konnte ihr Ergebnis von 2014 verdoppeln. Sie war mehr als zufrieden damit: „Das ist ein schönes Ergebnis. So viel hätte ich mir nicht zugetraut.“ Sie hoffe jetzt, dass sich dieses Votum der Wähler bei der Verteilung der Stadtratssitze widerspiegele: „Ein bis zwei mehr hatte ich erwartet. Vielleicht werden es aber noch mehr.“
Dritter Bürgermeister Helmut Ankenbrand (SPD) wird nicht mehr im Stadtrat sitzen. Auch ihn hat das Ergebnis nicht überrascht: „Ich hatte mit 70 Prozent für Haas gerechnet. Er ist halt ein Amtsinhaber, der enorm fleißig und präsent ist.“