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Studenten haben Wohn-Ideen für Senioren

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Von: Andreas Daschner

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Baustelle - Wohnungsbau
Wohnungsbau © Beispielfoto: Daniel Reinhardt

Aufstockungen, An- und Umbauten – und das alles klimafreundlich: So kann neuer Wohnraum entstehen und etwas gegen die Klimakrise getan werden. Das ist die Idee des Projekts „Raum genug“ in Graf-rath. Planungsergebnisse wurden nun vorgestellt.

Grafrath – Suffizienz ist der Hauptgedanke des Projekts, wie Klimaschutzreferentin Monika Glammert-Zwölfer in der gut besuchten Schulaula erläuterte. „Es geht darum, die vorhandenen Ressourcen, in diesem Fall die Gebäude, so effizient wie möglich zu nutzen.“ Eine Möglichkeit sei, sich eine zweite oder dritte Partei ins Haus zu holen und über die Miete die Einnahmen zu finanzieren, mit denen man eine energetische Sanierung finanzieren kann.

Ein knappes Dutzend Häuser haben Studenten der Technischen Hochschule Rosenheim unter diesem Gesichtspunkt umgeplant. Eigentümer der Immobilien sind Senioren, die nach dem Auszug der Kinder oft in zu großen Wohnungen leben.

Die Studenten hatten auch architektonische ungewöhnliche Ideen. Einer der exotischsten Vorschläge war ein Anbau in klimafreundlicher Holzständerbauweise mit einer Fassade aus Textil. Allerdings ist das wohl nur für eine Nutzung untertags geeignet, denn, wie der Student erläuterte, sei das Textil durch den Lichteinfall von außen für die Bewohner durchsichtig. Außenstehende könnten hingegen nicht hineinsehen. „Das gibt ein ganz anderes Wohngefühl.“

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Die meisten Ideen waren aber doch eher konventionell. Eine Projektgruppe konnte mit einem Anbau von nur 15 Quadratmetern aus einem Einfamilienhaus ein Gebäude für drei Parteien schaffen. Eine andere war bei Anbauten eingeschränkt, da die Abstandsflächen bereits ausgereizt sind. Hier wurde durch Umbauten erreicht, dass aus einer Wohnung zwei wurden. In einem anderen Gebäude konnte ein Ein-Zimmer-Appartment integriert werden, in einem weiteren wurde ein Kellerraum durch größere Glasflächen belichtet und kann so als Wohnraum genutzt werden. Auch eine Aufstockung, um das Dachgeschoss nutzbar zu machen, kam in einer Planung vor.

Ob eine dieser Planungen tatsächlich umgesetzt wird, muss sich zeigen. Noch ist das Projekt nämlich nicht beendet. Denn mit der Planung alleine ist es nicht getan. „Die Vorschläge der Studienarbeit sollen Hausbesitzern Mut machen, sich frühzeitig Gedanken zu machen und Veränderungen anzugehen“, sagt Roger Struzena vom Arbeitskreis Energiewende und der Agenda 21 in Grafrath.

Allerdings werden erfahrene Handwerksbetriebe ebenso benötigt wie Banken, die eine Finanzierung der Umbauten ermöglichen. Praktische Vorschläge dazu werden in weiteren Veranstaltungen präsentiert.

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