- vonAndreas Daschnerschließen
Zu Ostern sollten die Glocken der Rassokirche wieder läuten. Doch die Sanierung des Glockenstuhls dauert noch länger. Nächster angepeilter Termin: Pfingsten.
Katholiken verbringen den Karfreitag in Stille. Es gibt weder Kirchenläuten noch Orgelspiel. Landläufig sagt man auch: „Die Glocken fliegen nach Rom.“ Das geschieht im Gedenken an Jesus’ Tod am Kreuz. Erst in der Osternacht – zur Feier der Auferstehung – läuten die Glocken wieder.
Auch in Grafrath schweigen die Glocken der Rassokirche. Das hat aber einen anderen Grund – und sie werden auch an Ostern nicht wieder zu hören sein. Das Geläut wurde Anfang des Jahres ausgebaut, weil der marode Dachstuhl saniert werden muss. Ziel war es zwar, die Arbeiten bis zum Osterfest fertigzustellen. Doch die Hoffnung hat sich nun zerschlagen.
„Ich habe die Nachricht bekommen, dass der Glockenstuhl nicht rechtzeitig fertig wird“, sagte Pater Ludwig Mazur. Ohne Glockenläuten müssen die Grafrather an Ostern aber nicht auskommen: Geläut gibt es in den Kirchen in Höfen und Unteralting. Die Gottesdienste in der Rassokirche finden wie geplant statt.
Am Gründonnerstag gab es dann genauere Informationen: Die Sanierung gestalte sich nicht ganz einfach, hieß es. Zumindest muss der Glockenstuhl nicht komplett neu gebaut werden – eine Möglichkeit, die zunächst auch im Raum stand. „In Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege wird die Holzkonstruktion saniert“, sagte Andreas Kronthaler, Leiter des Staatlichen Bauamts Freising. Dabei werde versucht, die Holzquerschnitte zu erhalten. „Teilweise müssen sie jedoch ausgetauscht werden.“ Außerdem muss laut Kronthaler die Statik der Gesamtkonstruktion hergestellt, beziehungsweise verbessert, werden.
Insgesamt habe sich herausgestellt, dass die Schädigungen am Glockenstuhl durch morsche Balken weitaus größer als erwartet sei. Der Wiederaufbau der Konstruktion werde bis Pfingsten 2018 angestrebt. „Der Abschluss der Arbeiten bis zu diesem Termin kann aber nicht garantiert werden.“ Derzeit werden die Kosten auf rund 50.000 Euro geschätzt. Da es sich bei St. Rasso um eine staatseigene Kirche handelt, werden die Kosten vom Freistaat getragen