Eine Anwohner-Beschwerde und die Bürokratie hat den Gröbenzeller Bogenschützen das Leben schwer gemacht. Jetzt erhalten sie ihr Trainingsgelände zurück.
– Die Bogenschützen des 1. SC Gröbenzell haben einen Bauantrag gestellt, auf dem Areal am Fischerweg ein Trainingsgelände mit Gerätehaus und mobiler Toilette errichten zu dürfen. Die dafür benötigten
21 Parkplätze weisen sie auf einem 250 Meter entfernten Grundstück an der Augsburger Straße nach. Dem Bauantrag hat der Gemeinderat nun einhellig sein Einvernehmen erteilt. Tomislav Skaric, der zuständige Mitarbeiter im Rathaus, geht davon aus, dass das Areal Mitte des Jahres wieder genutzt werden kann. Natürlich unter der Voraussetzung, dass alles glatt läuft.
Dieser Entscheidung war ein langer Weg vorausgegangen. Im Jahr 2011 war den Bogenschützen des 1. SC Gröbenzell das gemeindeeigene Areal von der Kommune zum Training überlassen worden. Ein Areal, das auch von den Pfadfindern genutzt wurde. Probleme folgten allerdings prompt. Vor mehr als einem Jahr, im Sommer 2016, mussten die Bogenschützen des 1. SC Gröbenzell ihr Trainingsgelände am Fischerweg verlassen (wir berichteten).
Eine Anwohnerin hatte sich beklagt, dass sie sich vom Lärm durch die Schützen gestört fühle. Als dieser Beschwerde nachgegangen wurde, kam noch ein äußerst unangenehmes, bürokratisches Hindernis zutage: Das Trainingsgelände der Bogenschützen war überhaupt nicht zulässig. Der Flächennutzungsplan sah dort weder eine Nutzung durch Sport noch eine andere vor. Doch dies sollte sich ändern.
Die Gemeinde ist mittlerweile tätig geworden, um die Voraussetzungen für eine Trainingsstätte der Bogenschützen zu schaffen. Eine Änderung des Flächennutzungsplanes wurde eingeleitet. Auf dem von den Schützen und teils von den Pfadfindern genutzten Gelände soll eine Gemeinbedarfsfläche mit der Zweckbestimmung Sport und Freizeit festgesetzt werden. Noch ist das Verfahren aber nicht abgeschlossen, unter anderem fehlt ein Lärmgutachten.
Die Gröbenzeller Schützen sind derweil heimatlos, haben aber Glück: Die Puchheimer Schützen gewährten ihnen im Sommer Unterschlupf. Einziger Haken: Sie konnten nicht so viel Traingszeit in Anspruch nehmen, wie sie es sich gewünscht hatten.
„Wir waren extrem eingeschränkt“, berichtet einer der Schützen, Patrick McManus. Daher ist es ihr großer Wunsch, im kommenden Jahr wieder auf das Gelände am Fischerweg zurückkehren zu können. In den Wintermonaten haben sie kein Problem: Von Oktober bis März wird in der Halle der Ährenfeldschule trainiert.
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