Gemeinde wird im Netz als „Dönerzell“ bezeichnet: Viel diskutierter Imbiss schließt jetzt

Die Dichte der Dönerläden hat Gröbenzell bereits den Spitznamen „Dönerzell“ in den sozialen Netzwerken eingebracht. Dieser ist nun gefährdet.
Gröbenzell – Der einstige Kiosk am Gröbenzeller Bahnhof ist wieder einmal geschlossen. Erst vor vier Jahren, also 2018, hatte er als Dönerimbiss nach jahrelangem Leerstand wieder seine Türen geöffnet. Damals dürfte es sich wohl um die meist debattierte Gastronomie in der Gemeinde gehandelt haben: Der Gemeinderat hatte sich heftig gegen einen weiteren Dönerladen im Ortszentrum gewehrt. Denn zwei gleichartige Imbisse existierten bereits, und das in nächster Nähe zum Bahnhof. In den sozialen Netzwerken geisterte von da an der Spitzname „Dönerzell“ für die Gemeinde herum. Bis heute wird er gerne verwendet und sorgt für Lacher.
Gröbenzell auch als „Dönerzell“ bezeichnet: Neue Entwicklung in der Gastro-Szene
Der Gemeinderat hatte sich damals einen Kiosk gewünscht, der Reisebedarf und vor allem auch Fahrkarten verkauft. Trotz allem Widerstand drehte sich ab Mai 2018 der Dönerspieß. Innen fanden zwei Tische für je vier Personen und ein Stehtisch mit zwei Stühlen auf der etwa 45 Quadratmeter großen Fläche Platz. Der Junior-Chef gab sich damals gegenüber dem Tagblatt aufgeschlossen. „Wir wollen in Ruhe unser Geschäft betreiben und kommen der Gemeinde so gut es geht entgegen“, sagte er vor vier Jahren.
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Das Speisenangebot veränderte sich aber im Laufe der Zeit, neben Döner wurden unter anderem auch Pizza, Falafel und anderes angeboten. Angekündigt war zwar, dass in dem Imbiss S-Bahnfahrkarten gekauft werden können, ein wichtiger Punkt auf politischer Seite, darauf warteten die Fahrgäste aber bis zuletzt vergeblich.
Nachfolger in Gröbenzell gefunden: „Neuer Mieter wird dort einen Imbiss betreiben“
Nun ist der Kiosk bereits seit Monaten, nämlich seit Juni, geschlossen. Dies aber nicht, wie der Grünen-Gemeinderat Martin Runge 2018 gefürchtet hatte, weil der Pächter pleite gegangen ist, da er den von der Bahn geforderten Miet-Preis nicht zahlen konnte.
Nein, der Pächter leide unter gesundheitlichen Problemen, wie eine Bahnsprecherin jetzt auf Tagblattanfrage berichtet. Allerdings gibt es auch eine gute Nachricht, wie es heißt: Es wurde bereits ein Nachfolger gefunden. Dieser stehe quasi schon parat. Laut der Bahnsprecherin werde der Mietvertrag in Kürze unterzeichnet. „Der neue Mieter wird dort einen Imbiss betreiben“, fährt sie fort. Fahrkarten aber werden laut der Bahnsprecherin nicht Teil des Sortiments sein.
Und die ganz große Frage lautet natürlich: Was wird es dort zu essen geben? Dazu äußert sich die Bahnsprecherin allerdings nicht präziser. Wer weiß, vielleicht bleibt Dönerzell seinem Namen ja doch noch länger treu.
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