390 Euro kostet der Quadratmeter Bauland in Haspelmoor-Ost

Startschuss für das Einheimischenmodell im neuen Baugebiet: Der Gemeinderat hat den Kriterienkatalog und die Kaufpreise fürs Baugebiet Haspelmoor-Ost festgelegt. Im Einheimischenmodell kostet der Quadratmeter Bauland 390 Euro.
Hattenhofen – Die vielen Zuhörer interessierte genau diese Zahl am meisten. Die 390 Euro kommen durch einen Preisnachlass zustande, den die Gemeinde für ihre 16 000 Quadratmeter an Bauland in Haspelmoor-Ost gewährt. Auf dem freien Markt würde der Quadratmeter gut und gerne über 600 Euro bringen – das sei die Schätzung der Verwaltungsgemeinschaft Mammendorf, sagte Bürgermeister Franz Robeller (UWG Haspelmoor). Der Bodenrichtwert im Gemeindeteil Hattenhofen liegt bei 470 Euro.
400 Euro seien für ihn die obere Grenze beim Einheimischenmodell, sagte Robeller – die Verwaltung hätte einen höheren Preis veranschlagt. Auch die letzten Einheimischenmodelle in Jesenwang und Adelshofen seien um diesen Wert gependelt.
Für einige Ratsmitglieder war dieser „politische Preis“ zu günstig. Hans Scherer (UWG Haspelmoor) dagegen empfand 390 Euro als zu hoch: Dieser Preis werde „für viele ein Problem darstellen. Mein Bedenken ist, dass wir nicht das Interesse wecken, das wir wecken wollten“.
„Natürlich sind 390 Euro ein Batzen Geld“, sagte Heini Feigl (UWG Haspelmoor). Günstiger solle man jedoch nicht werden: „Der Unterschied zwischen Marktwert und Einheimischenmodell ist schon sehr groß.“ Andi Peter (Dorfgemeinschaft Hattenhofen) plädierte für eine Erhöhung auf über 400 Euro, und Harald Ziegler (UWG Haspelmoor) verwies auf die Aufgaben der Gemeinde wie Kinderhaus und Mittagsbetreuung: „Wir haben eine Menge Projekte vor uns liegen, die sehr wohl Geld kosten.“
Preis mehrheitlich angenommen
Letztlich wurden die 390 Euro/Quadratmeter mit 8:5 Stimmen angenommen. Jetzt startet die Ausschreibung für acht Baugrundstücke, für die sich Interessierte bewerben können. Auf eine unverbindliche Umfrage der Gemeinde hatten rund 40 potenzielle einheimische Käufer geantwortet, jedoch mit Mehrfachnennungen.
Wer den Zuschlag für eines der acht Gemeinde-Grundstücke erhält, entscheidet die Punkteanzahl der einzelnen Bewerber. Wer wie viele Punkte einsammelt, bestimmt wiederum ein Kriterienkatalog. Dabei können Hattenhofener, die in den vergangenen zehn Jahren vor Ort gewohnt haben, gut vorlegen: 18 Punkte pro Jahr, also 90 Punkte maximal, kann man so erreichen. Das Einheimischen-Kriterium darf insgesamt aber nur die Hälfte der Punkteanzahl ausmachen, sonst würden andere Bewerber zu stark benachteiligt, so schreibt es die gesetzliche Regelung vor. Ein anderes Kriterium ist etwa die Anzahl der Kinder.
Sieglinde Kennerknecht (Dorfgemeinschaft Hattenhofen) beantragte, jüngere Kinder stärker zu gewichten. „Ich würde die jungen Familien mehr unterstützen wollen.“ Eltern mit Teenagern könnten leichter arbeiten gehen und bräuchten auf absehbare Zeit weniger Platz. Der Gemeinderat beschloss deswegen, dass Kinder bis zwölf Jahre 20 Punkte generieren, ältere Kinder dagegen nur 15 Punkte.