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Noch eine Runde für die Wähler in Gröbenzell

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Stimmrecht für betreute Menschen
In Gröbenzell kommt es zur Stichwahl. © Beispielfoto: dpa / Thomas Kienzle

Eine Stichwahl wird in zwei Wochen darüber entscheiden, wer in Gröbenzell in den kommenden sechs Jahren Bürgermeister sein wird. Der Amtsinhaber Martin Schäfer (UWG) hat zwar mit 36,8 Prozent das beste Ergebnis von allen fünf Bewerbern erhalten.

Gröbenzell –  3659 Wähler haben Schäfer ihre Stimme gegeben. Die absolute Mehrheit konnte er allerdings im ersten Wahlgang nicht erreichen.

Auf Platz zwei folgt ihm CSU-Gemeinderat Anton Kammerl mit 28,1 Prozent nach. Heiß umkämpft war lange Platz drei: Gregor von Uckermann (SPD) und Ingo Priebsch (Grüne) lagen nahe beieinander. Von Uckermann aber ging letztlich mit 17,63 Prozent der Stimmen als Sieger daraus hervor. Priebsch konnte lediglich 15,23 Prozent der Wähler von sich überzeugen. Deutlich abgeschlagen auf Platz fünf landete mit 2,28 Prozent Hendrik Grallert (FDP). Die Wahlbeteiligung war mit 63 Prozent hoch.

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Anton Kammerl

Schäfer war sichtlich erfreut über sein „starkes Ergebnis“. Er sieht darin eine gute Ausgangsposition für die Stichwahl. Mit Kammerl als Gegenkandidat in dieser Wahl hatte er gerechnet, denn Gröbenzell sei eine Hochburg der CSU.

Kammerl selbst war „total happy“ über sein Abschneiden. Noch vor einem Jahr, selbst vor acht Tagen, habe er dies nicht erwartet. Die Stichwahl könnte seiner Meinung nach sehr spannend werden. Zumal er sich daran erinnert, dass vor sechs Jahren CSU-Kandidat Thomas Breitenfellner im ersten Wahlgang noch 3275 Stimmen bekommen hatte, Schäfer dagegen 2225. In der Stichwahl aber hatte Schäfer Breitenfellner deutlich geschlagen. Kammerl schließt zudem nicht aus, dass die UWG bei der Wahl zum Gemeinderat Sitze dazugewinnt und Schäfer dies Rückenwind geben könnte.

Sichtlich enttäuscht über sein Abschneiden zeigte sich der Kandidat der Grünen. Ingo Priebsch vermutet, dass er, obwohl er bereits acht Jahre in Gröbenzell lebt, noch immer relativ unbekannt ist. Er vermutet aber auch, dass – in Zeiten des Coronavirus – Wähler dazu verleitet wurden, Amtsinhaber zu wählen. Was sich nicht nur in Gröbenzell, sondern auch in anderen Kommunen Bayerns gezeigt habe.

Ganz anders war die Stimmung beim Sozialdemokraten Gregor von Uckermann. Er war zwar nicht sehr zufrieden, aber zumindest war das Ergebnis in Ordnung. Auch er hatte mit der Stichwahl geliebäugelt, das hat aber nicht geklappt. Von Uckermann geht davon aus, dass zum einen sein Auftreten bei der Podiumsdiskussion ihm einen positiven Schub gegeben habe. Und für seinen Wahlkampf habe er gute Rückmeldungen bekommen.

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Martin Schäfer

Ob die SPD und die Grünen für die Stichwahl am 29. März eine Empfehlung an ihre Wähler geben werden, ließen Priebsch und von Uckermann am Sonntagabend offen. Darüber werde man noch beraten, kündigten sie an. (sus)

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Trotz teils heftiger Angriffe in den sozialen Medien ist der amtierende Bürgermeister Martin Schäfer von der UWG von den meisten Stimmberechtigten gewählt worden. Ob er aber weitere sechs Jahre im Amt bleibt, wird sich erst in zwei Wochen bei der Stichwahl entscheiden. Eher überraschend ist für so manchen allerdings, dass Schäfers Herausforderer der CSU-Gemeinderat Anton Kammerl ist. Zahlreiche Gröbenzeller hatten eher auf ein Duell mit Grünen-Kandidat Ingo Priebsch getippt. Priebsch hat trotz derzeitigem Höhenflug seiner Partei unerwartet schlecht abgeschnitten. Er wurde sogar auf Platz vier verwiesen – hinter Gregor von Uckermann von der SPD. Für den noch jungen Sozialdemokraten ist das zumindest eine gute Ausgangsposition für eine erneute Kandidatur – dann wieder in sechs Jahren. (sus)

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