Überraschender Machtwechsel in Mittelstetten

Sensation in Mittelstetten: Es kommt zum Wechsel im Rathaus.
Mittelstetten – Amtsinhaber Andreas Spörl (CSU) ist mit nur 41,8 Prozent der Stimmen nicht nur als Bürgermeister abgewählt worden, sondern wurde von seinem Herausforderer Franz Ostermeier (58,2 Prozent) von der neuen Wählergruppe „Wir für unsere Gemeinde“ (WUG) auch haushoch geschlagen. Nur in seinem Heimatort Tegernbach lag der bisherige Rathauschef noch vorne, in Mittelstetten selbst stimmten mehr als zwei Drittel der Wähler für einen Machtwechsel im Rathaus.
Der neue Bürgermeister gab sich im Gespräch mit dem Tagblatt versöhnlich. Er habe „die Arbeit vom Andi nicht so schlecht gefunden“. Vermutlich habe dem Amtsinhaber aber sein Eintreten für ein Gewerbegebiet „das Kreuz gebrochen“.
Für Ostermeier ist sein Sieg aber nur „ein Teilerfolg“. Auch im Gemeinderat sei es wichtig, dass keine Gruppierung mehr alleine das Sagen haben könne. Er selbst wolle „die Welt nicht auf den Kopf stellen in der Gemeinde“, vielmehr den Unterlegenen die Hand reichen. Und er hoffe, dass sich niemand verweigere.
Spörl räumte ein, das Ergebnis nicht erwartet zu haben. Seine Niederlage könne auch mit der persönlichen Lebenssituation zu tun gehabt haben. „Wir sind am Dorf“, sagte er zu möglichen Reaktionen auf die Trennung von seiner Frau. Nun sei es wichtig, dass im Gemeinderat eine Allianz gebildet werde, um die Gemeinde in eine gute Zukunft zu führen.
Ob die WUG dafür geeignet sei, sei eine andere Frage, so Spörl. Es müsse sich noch beweisen, ob der Slogan „Der Franz, der kann’s“ sich bewahrheite. Ein Gemeinderatsmandat würde der abgewählte Bürgermeister annehmen. (op)