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Brucker Umweltausschuss kann sich nicht zu einer Entscheidung zur Ochsenwiese durchringen

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Die sogenannte Ochsenwiese an der Oskar-von-Miller-Straße zwischen Bahnhof und Kloster.
Die sogenannte Ochsenwiese an der Oskar-von-Miller-Straße zwischen Bahnhof und Kloster. © Fischer

Fürstenfeldbruck – Eine Entscheidung über den Antrag der ÖDP, die Ochsenwiese bei Großveranstaltungen künftig nicht mehr als Parkfläche zur Verfügung zu stellen, wurde vertagt. Die Mehrheit des Umweltausschusses will zuvor noch eine Stellungnahme von Kathrin Zifreund, Landschaftsplanerin im Rathaus, einholen.

Die Wiese hätte sich während des Lockdowns „zu einer herrlichen Blühwiese entwickelt“, begründete Alexa Zierl (ÖDP) den Antrag ihrer Fraktion. Wenn man Bienenschutz und Artenvielfalt ernst nimmt, müsse die Fläche geschützt werden. Nur Blühflächen am Straßenrand reichten bei weitem nicht aus.

Das knapp drei Hektar große Areal zwischen Bahnhof und Kloster wird seit 15 Jahren bei großen Events des Veranstaltungsforums als zusätzliche Stellfläche für Besucher genutzt und bietet Platz für weit über 1.000 PKWs. „Ohne diese Wiese wären Veranstaltungen, die für den Betrieb, aber auch für die Stadt und den Landkreis von herausragender Bedeutung sind, in der bisherigen Form nicht mehr möglich“, heißt es vonseiten er Verwaltung. Gemeint sind unter anderem die Garten- und Oldtimertage sowie das ANIMUC-Festival, die von bis zu 45.000 Gästen besucht werden. „Sollten wir die Fläche verlieren, würde das den Eigenbetrieb dauerhaft schädigen“, warnte Werkleiter Norbert Leinweber vom Veranstaltungsforum.

Götz fordert „mehr Realitätssinn“

Der dem Beschlussvorschlag zugrunde liegende Sachvortrag ist vielen Ausschussmitgliedern jedoch zu einseitig. „Es geht um Naturschutz und nicht nur um Parkplätze“, bemängelte Thomas Brückner (Grüne), dass Landschaftsplanerin Zifreund nicht eingebunden wurde. Auch BBV-Fraktionssprecher Christian Götz kritisierte, die Vorlage beleuchte einseitig wirtschaftliche Interessen. Zunächst müsse man wissen, „inwieweit die temporäre Parkplatznutzung die Wiese überhaupt schädigt.“ Gleichwohl forderte er „mehr Realitätssinn.“ Man brauche eben „Stellplätze nah an der Veranstaltung.“ Die von den Antragsstellern gemachten Alternativvorschläge sieht Götz als nicht praktikabel an.

Ein Bus-Shuttle vom Volksfestplatz zum Veranstaltungsforum sei mit erheblichen Kosten verbunden. Zudem sind laut Verwaltung ähnliche Versuche „bei anderen Veranstaltungen im Brucker Stadtgebiet bisher erfolglos verlaufen.“ Der im Antrag vorgeschlagene Bollerwagenverleih wird auf den Gartentagen bereits angeboten, doch beide Maßnahmen hätten lange „nicht das Potential die wegfallenden Stellplätze ersetzen zu können“, argumentiert Leinweber. Auch Götz glaubt nicht, dass Besucher gewillt sind, gekaufte Pflanzen und Gartenartikel mit dem Fahrrad oder Bollerwagen zu transportieren beziehungsweise mit einem Shuttle-Bus zum Volksfestplatz, wo sie ihre Autos parken können.

Die Ausschussmehrheit verständigte sich schließlich darauf, mit einer endgültigen Beschlussfassung die Expertise Zifreunds abzuwarten und das Thema auf einer der folgenden Sitzungen wieder auf die Agenda zu bringen.

Peter Fischer

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