Dann zeigt Lindele auf die Nachbildung einer Glasperlenkette, die bei einer Grabung in der Germeringer Steinbergstraße gefunden wurde. Ihr Mann hat währenddessen ein Loch im Rathauspark gegraben und macht sich daran Bronze zu verflüssigen.
Neben dem Ehepaar Lindele/Dürrwaechter, das sich auch im Bajuwarenhof Kirchheim engagiert, ist auch Sabine Nagl oftmals mit der Gruppe unterwegs. Sie stellt Keramik her – mit keltischen und auch floralen Mustern, je nach Epoche. „Schon im Gymnasium habe ich mit dem Töpfern angefangen und dann weiter gemacht“, erzählt Nagl, die auch einen eigenen Brennofen Zuhause hat. Stolz hat sie ihre Kunstwerke auf dem Boden drapiert, immer zeitlich eingeordnet.
Einen Webstuhl mitgebracht hatte Peter Böhnlein. Aus Naturfasern wie Wolle, Seide oder Leinen stellt er handgewebte Stoffe nach historischen Vorbildern her. Ebenfalls mit von der Partie ist an diesem Tag Claudia Fischer, die nebenbei nicht nur das Mittagessen für die Truppe vorbereitet, sondern auch Fladenbrote, die über dem offenen Feuer gebacken wurden, herstellt, die die Besucher verköstigen können.
Mit ihrem Handwerk wollen die Mitglieder und Freunde der Gruppe zeigen, wie man im 6. und 7. Jahrhundert gelebt hat und wie das Handwerk damals funktionierte. „Das geht sonst verloren“, sagt Lindele über ihre Leidenschaft zum Mittelalter, die sie viele Wochenenden im Jahr „kostet“ mit der sie und ihr Mann aber schon ihre Tochter angesteckt haben, die sie begleiteten.
Claudia Becker