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Lehrerportal »goodgrade« bietet Mittelstufencoaching im Landkreis Fürstenfeldbruck an

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Von: Maximilian Geiger

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Rüdiger Piossek von „goodgrade“.
Rüdiger Piossek von „goodgrade“. © Privat

Landkreis Fürstenfeldbruck – Ausfallende Unterrichtsstunden, Homeschooling, das Wohnzimmer als Klassenzimmer, Hybrid- und Wechselunterricht, Präsenzunterricht oder doch wieder zurück in den Wechselunterricht?

Die letzten 1,5 Jahre haben gezeigt, dass besonders Schulkinder unter den pandemischen Umständen durch Corona zu leiden hatten. Die Folge: nicht vermittelter Unterrichtsstoff, fehlendes Wissen, eine immer größer werdende Bildungsschere.

Abhilfe will das Lehrerportal „goodgrade“ schaffen, das ein Projekt zur Lernbegleitung von Schülern der gymnasialen Mittelstufe und der Realschule entwickelt hat.

2014 aus einem Schulprojekt am Feodor-Lynen-Gymnasium in Planegg entstanden, bietet „goodgrade“ heute mit etwa 140 Lehrern im Münchner (Süd-)westen Nachhilfeunterricht an. Im Landkreis Fürstenfeldbruck sei man bereits mit elf Lehrern im Einsatz, Schwerpunkt sei bisher Germering, erklärt Rüdiger Piossek, ehemaliger Gymnasiallehrer und „goodgrade“-Koordinator für den Landkreis. Auf bereits angebotenen Kursen in der Mittel- und Grundschule in Emmering und einem Coaching für Abschlussprüfungen an der Berufschule in Fürstenfeldbruck möchte man sich nicht ausruhen, sondern das Angebot erweitern.

„Die Wissenslücken durch Corona erfordern ein intensives Lernen im neuen Schuljahr und kann durch die entwickelte Lernförderung ergänzt werden“, erklärt Piossek. Bedingt durch die Pandemie und die damit verbundenen vielfachen Veränderungen auf allen schulischen und auch privaten Ebenen habe sich das Lernen stark verändert. Dies zwinge zu neuem Handeln und einer detaillierteren Ausrichtung. So sei ein Übergang von der „normalen“

Nachhilfe zur Lernbegleitung wichtig. „Die Tests im letzten Schuljahr sind extrem schlecht ausgefallen, Klassenergebnisse mit einem Notendurchschnitt von 5,3 oder 5,4 wurden gelassen hingenommen“, erklärt Piossek. „Die Schüler wissen nicht mehr, wo sie leistungsmäßig stehen.“

Dies sei natürlich der Coronasituation geschuldet, dennoch sei den Schülern noch immer nicht klar, dass es „jetzt wieder ernst wird“, dass sie nun wieder umschalten müssen, um ihre Wissenslücken aufzuholen. Bisher sei die Akzeptanz von Stoffvermittlung noch immer sehr niedrig, „man muss den Schülern wieder beibringen, warum Lernen so wichtig ist“, führt Piossek weiter aus.

„Mehr als Nachhilfe“

Unter dem Motto „Mehr als Nachhilfe“ möchte „goodgrade“ im Rahmen von Einzelcoaching oder über kleine Lerngruppen mit maximal drei Personen zunächst den Ist-Stand seiner Nachhilfeschüler klären, um einen individuellen, ganzheitlichen Förderplan zu entwickeln. Hierbei sei laut Piossek, eine Nachhilfe vor Ort mit persönlichem Kontakt und Kommunikation besonders wichtig, „die Schüler waren durch Corona schon lange genug allein“. Zudem gibt es ein regelmäßiges „Reporting“ bei den Eltern und eine ständige Aktualisierung des Ist-Standes und eine Erfolgskontrolle.

Doch nicht nur auf fachlicher Ebene sollen die Schüler unterstützt werden, „auch das Soziale muss mit rein“, erklärt Piossek, denn auch das Sozialverhalten habe sich durch die Coronapandemie und den ständigen Wechsel von Homeschooling zu Wechselunterricht und Präsenzunterricht geändert. So sei eine Lernbegleitung wichtig, bei der der Schüler ins Zentrum gestellt und sich auch um seine psychische Befindlichkeit gekümmert wird. So habe sich durch die Pandemie die Nachhilfearbeit für Lehrer mehr hin zur „betreuenden Natur“ gewandelt, erklärt Piossek.

Der Unterschied zu anderen Nachhilfe-Angeboten ist der, dass „goodgrade“ nicht auf fachfernes Personal zurückgreift, sondern Nachhilfe durch ausgebildete Lehrer mit mehrjähriger Berufserfahrung und Lehramtsstudenten anbietet.

„Lehrer im Landkreis, die sich berufen fühlen, beizutreten, können sich gerne bei uns melden“, wirbt Piossek für das Lehrerportal.

Maximilian Geiger

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