Fürstenfeldbruck - Nach einem Jahr Corona-Zwangspause wurde in der Kreisstadt wieder die traditionelle Leonhardifahrt durchgeführt. Für die Freunde des bayerischen Brauchtums ist die jährliche Leonhardifahrt ein Pflichttermin.
Und so lockte am vergangenen Samstag, 30. Oktober, bei frischen Herbsttemperaturen der Umzug geschätzte 1.500 Besucher in die Brucker Innenstadt, um den Festzug nach der Segnung von Pferde und Gespanne zu verfolgen.
Noch vor Beginn der eigentlichen Leonhardifahrt kamen zahlreiche Besucher am frühen Samstagnachmittag vor der Leonhardkirche an der Amperbrücke zusammen, wo alljährlich das Votivamt stattfindet. Wenig später hielt Oberbürgermeister Erich Raff (CSU) auf dem eigens errichteten Podium vor der Sparkasse eine kurze Begrüßungsrede, in der er zum Ausdruck brachte, wie sehr sich doch die Menschen nach solchen Traditions-Veranstaltungen wieder sehnen, um sie gemeinsam begehen zu können.
Der Heilige Leonhard
Dritte Bürgermeisterin und Kulturreferentin Brigitta Klemenz (CSU) rief in einer kurzen Zusammenfassung die Geschichte des heiligen Leonhard in Erinnerung. Er nehme im bayerischen Heiligenhimmel eine ganz besondere Rolle ein. So tief war die Verehrung einst, dass man ihn den „Bauernherrgott“ nannte, sagte Klemenz. Sein Attribut ist eine Kette, die eigentlich eine Gefangenenkette ist. Im Mittelalter war er zuerst der Patron der Gefangenen, all derer, die in mancherlei Bande verstrickt waren. „Ketten, die einen fesseln, die gibt es auch heute“, meinte Klemenz in Anspielung auf die Corona-Pandemie. „In welche Bande man verstrickt sein kann, das haben wir in den letzten Monaten bitter erleben müssen.“ So könne Leonhard auch unser Patron, unser Fürsprecher sein, meinte sie. „Freuen wir uns darüber, dass wir in diesem Jahr wieder unterwegs sein dürfen und hoffen wir, gesund zu bleiben oder gesund zu werden.“
Pferde, Kutschen und ein Hund
Dann setzte sich der Festzug durch die Innenstadt in Bewegung. Unter die festlich geschmückten Pferde und Ponys, Truhen- und Motivwagen, sowie zahlreichen Kutschen aus vergangenen Tagen mischten sich auch zwei Esel und ein Hund, die von Brucks Pfarrer Otto Gäng ebenfalls eine Segnung erhielten. Musikkapellen aus der Kreisstadt, Schöngeising und Gernlinden sorgten für Musik.