Prost auf die Politprominenz

Fürstenfeldbruck – Egal ob Stadträte, Landtags- oder Bundestagsabgeordnete, Bürgermeister oder OB-Kandidaten – wenn der Fürstenfelder Salvator ruft, dann ist die Brucker Lokalprominenz gesammelt vor Ort.
Immerhin wollte niemand verpassen, wen Bruder Barnabas alias Jürgen Kirner heuer in seiner Krüglrede aufs Korn nimmt, wenn Roland Hefter sein Lied „ Des werd scho no“ anstimmt oder Der Tod zur nächsten gemeinsamen Kreuzfahrt aufruft. Musikalisch begleiteten die Tanngrindler durch den Abend. Lachen, Grübeln, Granteln: Es hieß Starkbierfest in Fürstenfeldbruck.
Per Los wurde zunächst ermittelt, wer heuer das Fass anzapfen darf. Durfte sonst ein Gast aus dem Publikum ran, wurde dieses Jahr unter den OB-Kandidaten gewählt. Gesagt, getan. Markus Droth (FW) warf sich die Schürze über und mit zwei gezielten Schlägen konnte das lang herbeigesehnte „O‘ zapft is“ ausgerufen werden.
Auch Kirner sprach die lange Durststrecke an und freute sich sichtlich: „Wir dürfen endlich wieder feiern!“ Bei seiner Krüglrede verpasste er dann einen Rundumschlag. Nicht nur die Lokalpolitiker bekamen hier ihr Fett weg, auch auf Bundesebene teilte Bruder Barnabas ordentlich aus – ganz zum Unbehagen einiger der rund 370 Besucher, hätten sie sich doch einen lokaleren Bezug gewünscht. Gerade in einer so heißen Phase wie im Moment: eine Woche vor der Wahl zum Oberbürgermeister: So sei aus Deutschland, dem Land der Dichter und Denker beispielsweise eine Bananenrepublik geworden, mit lauter „selbstverliebten Funzeln“. Aber auch an der Stadt Fürstenfeldbruck konnte Kirner nach der Corona-Pause kein gutes Haar lassen, handle es sich doch weiterhin um eine Schlafstadt. Themen wie die Eishalle, der Verkehr in der Innenstadt oder der Fliegerhorst stehen genau wie vor Corona auf seinem Spickzettel. „Das Brucker Dornröschen hat sich vor langer Zeit schlafen gelegt – und wartete auf einen potenten Prinzen, oder eine kluge Prinzessin, um wachgeküsst zu werden“, erklärt der Krüglredner. Immerhin wisse man ja, worauf es ankäme, nun müsse auch so gehandelt werden: „Setzt das Gemeinwohl vor Meinwohl“. Abschließend gibt er dem ausverkauften Saal noch mit, sich doch für „das richtige Herzblatt“ zu entscheiden. Am 5. März wird es dann ernst.
Harry Stadlmayer, seines Zeichens Verkaufsleiter der Paulaner Brauerei und Erfinder des Salvators, trat ein letztes Mal als Moderator auf die Bühne, geht er doch Ende des Jahres in Rente. Nachfolger wird Josef Wildgruber.
Claudia Becker