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Mit Handschellen abgeführt: Islandpferd Wotan legt Bahnstrecke lahm

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Von: Laura Felbinger

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Polizistin fängt Pony mit Handschellen ein
Eine Polizistin fängt ein Pony mit Handschellen ein. © -/Bundespolizei/dpa

Dass Verbrecher in Handschellen abgeführt werden, ist nichts neues. Diesmal nutzte eine Polizistin ihr Arbeitswerkzeug bei einem tierischen „Übeltäter“.

Maisach - Manchmal muss man kreativ sein: Die Polizei ist es zwar gewohnt, Verbrecher in Handschellen abzuführen – Pferde sind da aber eine Neuheit. Nachdem der Islandhengst Wotan seiner Besitzerin am Sonntagmorgen beim Spaziergang in Maisach (Landkreis Fürstenfeldbruck) ausgebüxt war, konnte ihn eine Beamtin der Landespolizei in der Nähe des S-Bahn-Haltepunkts Gernlinden einfangen. Davor legte Wotan allerdings die Bahnstrecke lahm.

„Ich habe Wotan seit elf Jahren, und bisher ist so etwas noch nie passiert“

„Ich habe Wotan seit elf Jahren, und bisher ist so etwas noch nie passiert“, erzählt die Besitzerin, Victoria Tabel (43) aus Seefeld. Doch an diesem Morgen war etwas anders. Tabel war das Wochenende über mit Wotan auf einem Pferdehof, wo die Bayerischen Islandpferde-Meisterschaften stattfanden. Beim Spaziergang gegen sieben Uhr morgens sei Wotan ungewohnt nervös gewesen. „Plötzlich hat er einen Satz gemacht und sich losgerissen“, sagt Tabel. Irgendwas habe den Hengst wohl erschreckt, doch was es war, konnte Tabel im diesigen Morgennebel nicht erkennen. Wotan rannte jedenfalls los – entlang der Gleise. Ganze vier Kilometer galoppierte das Pferd. Zeitweise war Wotan sogar direkt auf den Gleisen unterwegs, weshalb S-Bahn und Zugverkehr gestoppt wurden. Unterdessen suchte Tabel gemeinsam mit anderen Pferdebesitzern, die auch bei den Meisterschaften waren, verzweifelt ihren Isländer.

Schließlich kam die Polizei zu Hilfe. Eine Landespolizistin, selbst Pferdebesitzerin, fing Wotan ein und brachte ihn mit Handfesseln zur Straße. Das Pferd ließ sich widerstandslos festnehmen, wie die Olchinger Polizei berichtet. Eine Anwohnerin bot ihren Garten als Zwischenaufenthalt für Wotan an, bis Besitzerin Tabel mitsamt Pferdeanhänger eintraf. „Was da alles hätte passieren können! Wotan ist zum Glück unverletzt“, sagt die 43-Jährige. Sie sei allen Helfern sehr dankbar. Wotan ist nun wieder zu Hause in Seefeld. Laura Felbinger - *Merkur.de/bayern ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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