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Höher als der Kirchturm: Entsetzen über 30-Meter-Funkmast

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Von: Helga Zagermann

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Beispielfoto © PLETTENBERG THOMAS

Eine Tochterfirma der Telekom will zwischen Germerswang und Malching einen 30 Meter hohen Mobilfunkmast aufstellen. Maisacher Gemeinderäte sind entsetzt.

Maisach – Die Verhandlungen zwischen der Kommune und der Deutschen Funkturm GmbH gehen schon einige Zeit hin und her. Bisher dachte man, die Sache in beiderseitigem Einvernehmen regeln zu können. Doch danach sieht es nun nicht mehr aus.

Fakt ist, die GmbH will den Mobilfunkempfang entlang der Bahnstrecke verbessern. Deshalb war der Konzern auf die Kommune zugekommen, wie Bürgermeister Hans Seidl (CSU) in der Gemeinderatssitzung betonte: „Die wollen bauen, nicht wir. Aber wir könnten es ermöglichen.“

Eigentlich war ein Standort nahe der Bahnlinie angedacht, aber dort ist laut Rathausgeschäftsleiter Peter Eberlein kein geeignetes Grundstück verfügbar. Fündig wurde die Tochter-GmbH der Telekom an der Verbindungsstraße zwischen den Ortsteilen, der Keltenstraße. Dort könnte der Turm auf einem Areal nahe der Hundeschule gebaut werden. Die Gemeinde lässt das Geh- und Fahrtrecht über einen Feldweg zu.

Bis zehn Meter genehmigungsfrei

So weit, so gut. Doch da die GmbH immer von einem genehmigungsfreien Mast gesprochen hatte, war man im Rathaus davon ausgegangen, dass es sich um die dann erlaubte Höhe von zehn Metern handelt. Alles, was höher werden soll, muss abgesegnet werden.

Große Überraschung dann, als der Antrag im Rathaus einging: Die GmbH will einen 30-Meter-Mast. „Wir brauchen dringend eine Erklärung, warum der Turm so hoch werden soll“, sagte Bürgermeister Seidl. „Zehn Meter wären okay gewesen, 30 Meter nicht.“ Bei einer solchen Höhe würde der Mast wohl den Kirchturm von St. Michael überragen, meinte der Rathauschef. Josef Strauß (CSU) aus Germerswang bestätigte das: Der Kirchturm sei nur 27 Meter hoch.

Nun wollen der Gemeinderat und die Verwaltung erst einmal von der Deutschen Funkturm GmbH wissen, warum der Turm so hoch werden soll. Gedacht ist an eine gemeinsame Informationsveranstaltung für die Bürger von Malching und Germerswang. Die Kommunalpolitiker wollen die Meinung der Betroffenen hören, bevor sie etwas entscheiden. Das wurde einstimmig beschlossen.

Laut Informationen aus dem Rathaus ist der Mobilfunkempfang in den beiden Ortsteilen recht gut, viel stärker etwa als in Rottbach und Überacker, wo bald nachgebessert wird. Der 30-Meter-Mast würde auch nicht gebaut, um den Empfang in den Ortschaften zu verstärken, sondern allein für die Abdeckung der Bahnlinie. Nichtsdestotrotz könnte sich natürlich auch das Handynetz in Malching und Germerswang dadurch verbessern.

Als es darum ging, ob der Mobilfunk in Rottbach und Überacker ausgebaut werden soll, hatte die Gemeinde explizit die Bürger befragt. Damals war ein besserer Empfang von der Mehrheit gewünscht worden. Aber damals ging es auch um die Orte, nicht um die Bahnlinie.

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