Ein Viertel des Rats hat sich erneuert

Die Freien Wähler und vor allem die Grünen haben im Maisacher Gemeinderat Boden gut gemacht. Dafür ist die SPD nur noch zu dritt. Unter den neu gewählten Mandatsträgern sind insgesamt sechs Neue.
Maisach – Die drei Grünen, die bisher im Gemeinderat saßen, sind wiedergewählt: Christine Wunderl, Barbara Helmers und Hartmut Hombach. Ab Mai haben sie Unterstützung von Diplom-Biologin Heike Demant und Lehrer Patrick Götz. „Das ist wirklich ein Traum“, sagt Wunderl dazu, „das ist für uns eine große Bereicherung.“ Man habe nicht mit fünf Sitzen gerechnet. Vielmehr war intern als Ziel ausgegeben worden, drei Sitze zu halten. Den Zuwachs erklärt sich Wunderl dadurch, „dass wir einen guten Wahlkampf und viele Veranstaltungen gemacht haben“.
Die Grünen haben sich also nach oben gekämpft, die SPD ist wieder gefallen. Hatten sich die Sozialdemokraten bei der Wahl 2014 um einen Sitz auf vier gesteigert, so ist man nun wieder bei drei Mandatsträgern. Bei SPD-Ortschef Bernhard März ist die Frustration deshalb groß: „Wir haben uns redlich bemüht, aber es hat nichts genützt.“ Zwar habe man Zugpferde wie Norman Dombo und Ric Unteutsch verloren – beide waren nicht mehr angetreten –, trotzdem finde er nach wie vor, dass sie SPD eine gute Liste hatte: mit vielen jüngeren, ehrenamtlich tätigen Kandidaten und vielen Frauen. März denkt, die Orts-SPD sei dem bundesweiten SPD-Trend zum Opfer gefallen: „Der geht nach unten.“
Die SPD, die gute Arbeit in den vergangenen sechs Jahren geleistet habe, ist nun die kleinste Kraft im Gemeinderat. „Was aber nicht heißen muss, dass wir die unbedeutendste Kraft sind“, so März. Die bisherige 3. Bürgermeisterin, Waltraut Wellenstein, wurde wiedergewählt. Die anderen beiden Plätze bekommen Bürgermeisterkandidat Peter Aust und Margarita Poxleitner-Enger, die beide von den aufgelösten Unabhängigen Bürgern zur SPD gewechselt waren.
Die Freien Wähler haben einen Sitz dazugewonnen und jetzt sieben. Damit ist FW-Ortschef Alfred Hirsch „sehr zufrieden“. Neu sind Georg Hirschvogel (Hirsch: „Der ist so bekannt, da war ich mir sicher, dass er gewählt wird“) und Hermine Reitmayr („Endlich wieder eine Frau in unseren Reihen“).
CSU-Ortschefin Silvia Heitmeir hat sich „sehr gefreut“, dass ihre Partei zehn Sitze halten konnte. „Wir hatten gefürchtet, dass wir einen hergeben müssen. Aber jetzt waren wir sogar knapp am elften Sitz dran.“ Sie sei sehr stolz und freue sich auf die Arbeit auch mit den beiden Neuen, Tobias Ottilinger und Xaver Hirsch junior, beide Anfang/Mitte 30. Sie könnten jetzt in die Gemeinderatsarbeit hineinschnuppern.
Bürgermeister Hans Seidl (CSU) ist erfreut, dass die CSU stabil im Gemeinderat vertreten ist. Dagegen hätten in seinen Augen vier Gründe gesprochen: die Tendenz der FW nach oben durch den Einzug in den Landtag, der bundesweite Aufwärtstrend der Grünen, „dass die CSU bei den Landwirten ihr Standing verloren hat“ und „dass die Maisacher CSU Themen angepackt hat, die beim konservativen Klientel nicht so gut ankommen“. Umso erstaunlicher sei, dass seine Partei nicht verloren habe. Seidl spricht von einem „superstarken Ergebnis“. Insgesamt sei schön, dass sich ein Viertel des Gemeinderats erneuert habe, das sei eine gute Mischung aus erfahrenen und jungen Kräften.
Die Gewählten
Bürgermeister: Hans Seidl (CSU)
Gemeinderat: 24 Sitze; CSU: 10 Sitze (+/-0): Evi Huttenloher (4206), Roland Müller (3762), Silvia Heitmeir (3624), Gabriele Rappenglitz (3399), Christa Turini-Huber (3332), Stefan Pfannes (3133), Leonhard Hainzinger (2834), Christian Kemether (2765), Tobias Ottilinger (2602), Xaver Hirsch junior (2520); FW: 6 Sitze (+1): Gottfried Obermair (4146), Alfred Hirsch (3716), Georg Hirschvogel (2937), Hermine Reitmayr (2683), Josef Huber (2604), Josef Hutter (2389); Grüne: 5 Sitze (+2): Christine Wunderl (3466), Heike Demant (1855), Hartmut Hombach (1814), Barbara Helmers (1743), Patrick Götz (1605); SPD: 3 Sitze (-1): Peter Aust (2379), Waltraut Wellenstein (2250), Margarita Poxleitner-Enger (1096); Unabhängige Bürger Maisach-Gernlinden: nicht mehr angetreten (-2); Wahlbeteiligung: 65 Prozent
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