Fürstenfeldbruck - Das jähe Ende der Vision von den S 4-Sprintern hat im Verkehrsausschuss des Kreistags teils für Entsetzen gesorgt.
Die Politiker wollen jetzt einen Experten ins Gremium bitten. Er soll erklären, warum die zusätzlichen Züge auf der Strecke entgegen der Meinung des Landkreis-Gutachtens nicht möglich sind.
Den Sprintern war in der Experten-Runde im Wirtschaftsministerium aus mehreren Gründen keine Chance gegeben worden. Unter anderem kritisierten die Fachleute der Bahn und der Eisenbahngesellschaft, dass das von Bodack/Rösler erstellte Gutachten auf dem Fahrplan 2013 beruhte und für 2014 vorgesehene Änderungen nicht berücksichtigte.
Andreas Magg (SPD) konnte das jetzt im Ausschuss nicht nachvollziehen. „Warum haben die Gutachter das außer Acht gelassen? Wir hatten uns schon über Lösungen gefreut und viel Geld investiert. Und jetzt sitzen wir belämmert da.“
Statt der Sprinter soll ab Dezember um 7.03 Uhr ab Buchenau immerhin eine weiterere S-Bahn zum Münchner Hauptbahnhof dazukommen. „Mehr war nicht drin, weil zu den Hauptverkehrszeiten keine Sprinter fahren können“, sagte Landrat Karmasin, der der nichtöffentlichen Sitzung im Ministerium beigewohnt hatte.
Für Christina Claus (Grüne) erschloss sich diese Logik jedoch nicht. „Die Sprinter fahren doch nicht durch die Röhre. Warum ist das dann nicht möglich?“ Und auch Ulrich Bode (FDP) wollte wissen, warum nicht längerfristig geplant worden sei. Hermann Seifert, ÖPNV-Beauftragter im Kreis, erläuterte: „Die Details waren für die Gutachter nicht verfügbar.“
Landrat Karmasin unterdessen ist überzeugt, dass sich die „miserable Lage der S 4“ nicht durch weitere Züge lösen lasse. „Unser Ergebnis ist keine Generallösung. Da muss was anderes passieren.“
Norman Dombo (SPD) erinnerte an die lange Vorgeschichte. „Das Problem wurde schon vor 35 Jahren angesprochen“, sagte er. „Die bayerische Staatsregierung hat in diesem Fall völlig versagt.“ Landrat Karmasin hält den neuen Zug und den in Aussicht gestellten weiteren für ein Trostpflaster. Insofern habe man doch mit Erfolg verhandelt. Patricia Kämpf