Coronavirus: Polizei überwacht Verbote – und schlichtet kuriosen Klopapier-Streit

Menschenansammlungen auflösen, Spielplätze räumen, Geschäfte wenn nötig schließen: Auf die Polizeiinspektionen im Landkreis kommen wegen der Corona-Krise ganz neue Aufgaben zu.
Olching/Germering – Donnerstagmittag im Olchinger Schwaigfeld-Park: Die Vögel zwitschern, Kinder tollen herum, ein Hund wälzt sich am Boden. Die Menschen genießen das schöne Wetter. Dass sie sich dabei nicht zu nahe kommen oder sich nicht zu große Ansammlungen bilden, dafür sorgen die Polizeihauptmeister Katharina Borowski und ihr Kollege Daniel Burkhardt. Es ist eine ungewohnte Aufgabe für die beiden Ordnungshüter. „Es ist nicht leicht, Leute wegzuschicken – gerade bei diesem Wetter“, sagt Borowski.
Am Olchinger See
Und doch müssen sie es tun, wie kurz zuvor am kleinen Olchinger See. Dort saßen mehrere junge Menschen beieinander und genossen die warmen Sonnenstrahlen. Nach einer kurzen Erklärung, warum das jetzt nicht mehr geht, fügten sie sich in ihr Schicksal. „Die meisten sehen es ein“, sagt Daniel Burkhardt. Es gebe aber auch andere Fälle. Manche Menschen hielten die Anweisungen für übertrieben, sprächen von Panikmache – vor allem jungen Leuten fehle oft die Einsicht. Am Ende hielten sich aber alle an die neuen Regeln. Die Beamten kontrollieren auch, ob sich die Geschäfte an die Vorgaben halten.
Zoff um Klopapier
Ein Paar Läden, die jetzt nicht mehr öffnen dürfen, mussten durch die Ordnungshüter geschlossen werden, sagt der stellvertretende Olchinger Polizeichef Winfried Naßl. Er berichtet auch über einen Streit um Klopapier in einem Geschäft, den die Beamten schlichten mussten. Am Ende hätten beide Streitparteien noch eine Packung des begehrten Produkts bekommen. Auch die Germeringer Polizei hat jetzt ganz neue Aufgaben. Die Inspektion in der Großen Kreisstadt ist für Germering, Puchheim, Alling und Eichenau zuständig. Revierleiter Jürgen Dreiocker berichtet von vermehrten Anrufen von Bürgern, die größere Menschenansammlungen melden. Deshalb mussten die Beamten bereits zum Germeringer und Eichenauer See oder zu Spielplätzen ausrücken. Für die Polizisten ist es zusätzliche Arbeit. „Wir haben nach wie vor auch Unfälle oder Diebstähle zu bearbeiten“, sagt Jürgen Dreiocker. Viele Menschen ziehe es jetzt auch an Orte, die vermeintlich menschenleer sind – etwa in den Wald. „Auf vielen Wald- und Feldwegen herrscht jetzt reger Betrieb“, sagt Dreiocker.
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