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„Fitness ist kein Fastfood“: Bayerischer Personal-Trainer räumt mit Sport-Mythen auf

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Von: Andreas Schwarzbauer

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Setzt auf ganzheitliches Training: Fitness-Trainer Thomas Loch.
Setzt auf ganzheitliches Training: Fitness-Trainer Thomas Loch. © tb

Von der Fitnessindustrie wird viel versprochen, um Menschen zur Kasse zu bitten. Ein Eichenauer hat genug und will mit einem Buch aufklären - und Fitness-Mythen aufdecken.

Eichenau/Olching – Die perfekte Figur in drei Wochen, Waschbrettbauch in wenigen Monaten: Solche Dinge werden gerne von der Fitnessindustrie versprochen, um Menschen zur Kasse zu bitten. Ein Eichenauer hat genug davon und wirbt mit einem Buch für Geduld, zum Wohle des Körpers.

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Falsche Versprechungen in der Fitnessindustrie: Personal-Trainer deckt in Fitness-Buch auf

Thomas Loch konnte die vielen falschen Versprechen der Fitnessindustrie wie „Ein Sixpack in nur sechs Wochen“ oder „Ein Gewichtsverlust von 20 Kilogramm in drei Monaten“ einfach nicht mehr hören. „Es muss in der heutigen Zeit immer alles schnell gehen, aber das funktioniert nicht. Fitness ist kein Fastfood“, sagt er.

Deshalb hat der 39-jährige Eichenauer ein Buch geschrieben. In „Königsdisziplin gesunder Körper“ will er Fitness- und Abnehm-Märchen entlarven. „Die Fitnessindustrie ist ein Wirtschaftszweig, der den Menschen schnelle Lösungen verkaufen will, die nicht funktionieren, aber Profit bringen“, sagt er. Gleichzeitig wolle er die Leser an die Hand nehmen, damit sie einen gesunden und leistungsfähigen Körper bekommen.

Loch hat in das Buch seine eigenen Erfahrungen einfließen lassen, denn er beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema. „Ich trainiere, seit ich 13 oder 14 Jahre alt bin. Ich wollte damals Selbstwertgefühl aufbauen, um in der Schule nicht gemobbt zu werden.“ Nach einer Ausbildung zum Fitness- und Personal-Trainer am privaten Dr.-Gottlob-Institut machte er sich 2003 selbstständig und eröffnete 2005 ein Studio in Olching. Loch ist es wichtig, für jeden Kunden ein individuelles Programm zu erarbeiten und nicht jeden Trend blind mitzumachen.

Fitness-Mythen: Personal-Trainer deckt auf - Ein Punkt ist das EMS-Training

Ein Beispiel sei das EMS-Training, bei dem elektrische Impulse die Muskeln stimulieren sollen. „Einem gestressten Unternehmer Strom durch den Körper zu jagen, ist unter Umständen keine gute Idee. Er braucht eher das Gegenteil“, meint Loch. Jeder neue Kunde müsse bei ihm zunächst einen ausführlichen medizinischen Check-Up machen. Dabei würden Krankheiten, Operationen, Blutwerte und Medikamente abgefragt. Zudem erstellten er und sein Team eine genaue Leistungsdiagnose, bei der sie unter anderem die Fett- und die Muskelmasse sowie die Kraft und Beweglichkeit messen. Anschließend werde ein passgenauer Fahrplan erarbeitet.

Loch hat sich als Personal-Trainer zudem vom TÜV zertifizieren lassen. Dafür musste er Fragen zu seiner Arbeit mit den Kunden beantworten und Fitnessübungen vorführen. „Mir ist dieses Qualitätssiegel wichtig, denn nur, weil jemand ein Sportstudium oder einen Trainerschein hat, heißt das nicht, dass er gut mit Menschen umgehen kann.“

Der 39-Jährige betont, dass es für ihn entscheidend sei, sich ständig zu verbessern. Dadurch habe er sich inzwischen einen guten Ruf erarbeitet. Zu seinen Kunden zählten Prominente und Profisportler wie der Fußballer des TSV 1860, Tim Rieder. Auch die Pro-Sieben-Sendung Taff wurde auf ihn aufmerksam. Drei Mal trat er in der Fernsehsendung als Experte auf und analysierte unter anderem Heimtrainer wie ein Rudergerät oder ein Laufband.

Lochs Arbeitstag geht meist von 8 bis 21 Uhr. Dennoch sollen seinem ersten Werk „Königsdisziplin gesunder Körper“ noch zwei weitere Bücher folgen. Themen sollen Kinder und Jugendliche sowie die Fitnessbranche sein. Wenn er vom Beruf abschalten will, geht der Eichenauer gerne „lecker essen“ oder liest. Und dann warten noch ganz neue Aufgaben auf ihn: Er wird Papa.

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