Sieben Bauabschnitte und „immer wieder so etwas wie Zeitreisen zwischen sanierten und unsanierten Teilen“, wie es Architekt Thomas Riesenegger nannte – auch für milliardenschweres Unternehmen keine Kleinigkeit. „Die gesamte Umbauzeit war extrem sportlich“, wie Volker Hornsteiner erklärte, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Rewe-Region Süd.
Immer wieder seien Staubschutzwände neu zu ziehen gewesen, um die Teile des Marktes zu schützen, die gerade in Betrieb gehalten wurden. Für die Mitarbeiter habe das immer wieder geänderte Abläufe und neue Wege bedeutet, so Hornsteiner. Er betonte zwar ausdrücklich, dass das Personal gut mitgezogen hätte.
Trotzdem habe man seitens des Unternehmens und der Marktleitung immer wieder neu motivieren müssen. Daraus zog Hornsteiner den Schluss: „Sehr viel länger hätte das mit dem Umbau nicht dauern dürfen.“ Eine durchgehende Schließung des Marktes für ein Jahr sei allerdings zu keinem Zeitpunkt eine Alternative gewesen.
Auch in Bezug auf Corona-Krise und Ukraine-Krieg hatte das Unternehmen das Glück auf seiner Seite, da die Eröffnung fast genau zum eingeplanten Zeitpunkt über die Bühne gehen konnte. Bei späterem Baubeginn, so Hornsteiner, hätte man es mit Zeit und Kosten sicher nicht so hinbekommen. Aber einen Rewe in dieser Größenordnung werde es in Deutschland so schnell wohl nicht mehr geben, eben wegen der derzeitigen Situation.
Den größtem Renovierungsbedarf hatte es laut Marktmanager Markus-Stefan Radelzhofer im früheren Gartencenter gegeben. Dem Lebensmittel- und dem Drogeriebereich ist im Vergleich zu früher wesentlich mehr Platz eingeräumt. Das Non-Food-Sortiment wie Kleidung, Schuhe oder Spiele wurde erheblich reduziert. „Wir suchen da keine Konkurrenz zu den ortsansässigen Geschäften“, sagte Radelzhofer bei einer Führung durch den Markt.
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Als wichtig bezeichnete er es dennoch, dass die innerhalb des Marktgeländes ansässigen Klein-Unternehmer „den Umbau mitgetragen haben und ihrerseits ins finanzielle Risiko gegangen sind“. Man habe langfristige Mietverträge angeboten, um den Unternehmen Sicherheit zu geben.
Olchings Bürgermeister Andreas Magg sprach von einem hervorragenden Gesamtwerk, das man schon als Neueröffnung bezeichnen könne. „Ich verbinde damit auch persönliche Erinnerungen“, sagte er und erzählte kurz vom Partyeinkauf für seinen 18. Geburtstag.
Pfarrer Josef Steindlmüller, der neben dem evangelischen Kollegen Harald Sauer den Segen erteilte, sprach sogar vom dritten Wahrzeichen der Stadt – neben den beiden Hauptkirchen. Angesichts des über 45 000 Artikel umfassenden Sortiments merkte Steindlmüller mit einem leichten Schmunzeln aber an: „Ich möchte keine Challenge eingehen, wer mehr Besuch hat.“ (Hans Kürzl)
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