- vonKlaus Greifschließen
Das Wetter meinte es gut mit den Unterpfaffenhofener Burschen. Den ganzen Tag konnte ohne Regenunterbrechung der 110. Geburtstag des Vereins gefeiert werden.
Germering – „Das Wetter hält.“ Das war wohl die am häufigsten gehörte Äußerung zum Auftakt des Jubiläumsfestes der Unterpfaffenhofner Burschen gestern Vormittag. Zum 110-jährigen Bestehen haben sie gestern auf dem Platz rund um die Alte Dorfkirche St. Jakob zum Feiern eingeladen. Schon zum Auftakt um 10.30 Uhr waren jede Menge Besucher gekommen – der bange Blick zum Himmel, wo immer wieder dunkle Wolken heraufzogen gehörte dazu.
Dass es dann tatsächlich trocken blieb und immer öfter die Sonne herauskam, haben sich die Burschen wohl verdient. Schon um 5.30 Uhr waren laut Burschenchef Alexander Grunow fast alle aktiven und viele Altburschen am Platz, haben mit dem Aufbau begonnen und alles für das Fest hergerichtet. Dass keiner der erwarteten Besucher hungrig und durstig bleiben, dafür haben die festerprobten Burschen gesorgt: 3000 Liter Bier, jede Menge an antialkoholische Getränken, Würstl und Grillfleisch vom Hofladen Kirmair – Grunow: „Wir legen Wert auf Regionlität –, Kaffee und Kuchen von den Dorffrauen und härtere Sachen bei Monis Bar vom Laden „Besser geht’s ned“ bildeten die passenden Rahmenbedingungen.
Der OB eröffnete das Fest
OB Andreas Haas ging als Schirmherr bei der Eröffnung auch darauf ein, dass die Burschen viel Erfahrung mit Festen hätten. Die reicht von den Anfängen mit Kirchweih- und Maitänzen über die legendären Seefeste, die 25 Jahre lang durchgeführt worden bis zum neuesten Kind der Burschen: der Upfinger Fasching in der Stadthalle. Mit diesem Fest schließt sich aus Sicht von OB Haas der Kreis der Geschichte: Die Burschen liefen da immer wie antike Römer herum. Das schaffe eine Verbindung zur antiken römische Villa rustica, die nahe des gestrigen Festplatzes stand.
Haas erinnerte auch daran, dass es nicht so sicher sei, ob die Burschenschaft wirklich vor 110 Jahren gegründet wurde. Einziger Beleg dafür ist bekanntlich ein Foto aus dem Jahr 1909 – die Gründung hätte aber auch schon zwei oder drei Jahre vorher sein können. Ein mit Dokumenten belegbares Vereinsjubiläum könnten die Burschen aber in drei Jahren feiern, so Haas. Er habe bei Recherchen entdeckt, dass sich 2022 die Neugründung nach dem Verbot durch die Nazis zum 60. Mal jährt: „Stellt’s euch schon mal drauf ein, dass wir dann wieder mit euch feiern wollen.“
Die Blaskapelle sorgte für die musikalische Unterhaltung
Die Besucher ließen sich das nicht zweimal sagen. Musikalisch am Vormittag unterhalten von der Blaskapelle der Freiwilligen Feuerwehr Unterpfaffenhofen und am Nachmittag von den Wiesn-Buam kam schnell beste Stimung auf. Dass es dabei auch den vielen Kindern, die mit ihren Eltern da waren, nicht langweilig wurde, sorgte einerseits eine Hüpfburg. Andererseits war das Jugend-Rotkreuz mit einem Schminkstand vertreten, vor dem sich schnell eine lange Schlange bildete.